Umsatz steigt um 20 Prozent
Holcim startet mit Rekorden ins Jahr 2022

Holcim hat zum Jahresstart die Rekordjagd fortgesetzt. Der Umsatz kletterte dank Firmenübernahmen um ein Fünftel. Auch der Betriebsgewinn legte deutlich zu und fiel damit wesentlich besser aus als erwartet. Nun hebt Holcim die Ziele fürs Gesamtjahr an.
Publiziert: 22.04.2022 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2022 um 08:16 Uhr
Foto: ENNIO LEANZA

Insgesamt erzielte der weltgrösste Zement- und Baustoffkonzern im ersten Quartal einen Umsatz von 6,64 Milliarden Franken. Das sind 20,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Holcim am Freitag in einem Communiqué bekannt gab.

Zum deutlichen Anstieg trugen eine Reihe von Firmenübernahmen bei - vor allem die Milliardenakquisition des US-Dachspezialisten Firestone, die Ende März 2021 abgeschlossen worden war. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Akquisitionen und Verkäufe von Geschäftsteilen, wäre der Umsatz im ersten Quartal um 11,4 Prozent gestiegen.

Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT stieg derweil um 16,3 Prozent auf 614 Millionen Franken, auf vergleichbarer Basis wäre er um 2,1 Prozent gewachsen. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten.

Das Resultat ist umso stärker als Holcim bereits im Vorjahresquartal den wiederkehrenden Betriebsgewinn mehr als verdoppelt hatte. Den Reingewinn gibt Holcim an den ungraden Quartalen nicht bekannt.

Er sei sehr zufrieden mit dem «Rekordstart in das Jahr», erklärte Konzernchef Jan Jenisch im Communiqué: «Unser Segment Dachsysteme trug mit einer EBIT-Marge von 17 Prozent und der Aufnahme von Malarkey Roofing Products als neuem Wachstumsmotor im hochprofitablen US-Markt für Wohndächer entscheidend zum Ergebnis bei. Mit vier Ergänzungsakquisitionen habe man das Wachstum weiter beschleunigt.

Der deutliche Gewinnanstieg ist vor allem der Verbesserung in Nordamerika und in Europa zu verdanken. Die Region Nordamerika hat die Verlustzone verlassen und wieder einen Betriebsgewinn erzielt. Auf vergleichbarer Basis sei dort der wiederkehrende EBIT um die Hälfte geklettert. «Das Volumen stieg in allen Geschäftssegmenten mit einem starken Marktwachstum in den USA und Kanada-West und einem bedeutenden Beitrag des neu erworbenen Dachgeschäfts», so Holcim.

In Europa verbesserte sich der wiederkehrende EBIT um fast ein Drittel. «Durch eine starke Preisgestaltung konnte das Unternehmen die Auswirkungen der Kosteninflation eindämmen, unterstützt durch eine gute Marktnachfrage in Osteuropa», heisst es in der Mitteilung.

Auch in der Region Naher Osten und Afrika habe man die Kostensteigerungen gut aufgefangen. Und in Lateinamerika habe sich das starke profitable Wachstum fortgesetzt. Dagegen haperte das Geschäft in Asien und Ozeanien: Hier tauchte das Betriebsergebnis um über 17 Prozent.

Wie im März angekündigt, hat Holcim den Rückzug aus dem russischen Markt eingeleitet. Mit Wirkung vom 1. März sei das Russland-Geschäft nicht mehr in den wichtigsten Zahlen enthalten.

Insgesamt hat Holcim nicht nur beim EBIT, sondern auch beim Umsatz die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen.

Nun steckt der Konzern die Umsatzziele fürs gesamte Geschäftsjahr 2022 höher: Der Nettoumsatz solle auf vergleichbarer Basis um mindestens 8 Prozent und in Schweizer Franken um mindestens 10 Prozent wachsen. Bisher hatte Holcim ein Plus von lediglich 6 Prozent erwartet. Bei der neuen Sparte Lösungen & Produkte, die durch den Kauf von Firestone entstand, rechnet Holcim mit einem zweistelligen Umsatzwachstum auf 5 Milliarden Franken.

Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis soll ebenfalls zulegen. Holcim erwartet zudem weiterhin einen Free Cashflow von über 3 Milliarden Franken.

(SDA)

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