Nach einem Verlust im ersten Quartal nun der Verlust im ersten Halbjahr: Die Orascom Development Holding (ODH) des ägyptischen Investors Samih Sawiris vermeldet einen Umsatzrückgang um 33,5 Prozent und einen Verlust im ersten Halbjahr von 50,4 Millionen Franken.
Für das erste Halbjahr wies das an der Schweizer Börse kotierte und vom ägyptischen Oligarchen Samih Sawiris kontrollierte Unternehmen laut einer Mitteilung vom Montag somit nach einem Gewinn von 2,9 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum nunmehr einen Fehlbetrag von rund 50,3 Millionen Franken aus. Bereits im Geschäftsjahr 2015 hatte der Tourismus-Konzern einen Verlust von 22,5 Millionen Franken erwirtschaftet.
Die Einnahmen der Gruppe reduzierten sich im ersten Halbjahr 2016 um 34 Prozent auf 109,4 Millionen Franken. Hauptursachen dafür waren ein Umsatzrückgang in den Hotels um 17 Prozent auf 48,6 Millionen Franken sowie geringere Landverkäufe im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum von rund 40 Millionen Franken.
Laut Orascom führten die ägyptische Tourismuskrise, die mit zahlreichen Reisewarnungen einherging, sowie der strategische Entscheid, die Landverkäufe der Gruppe zu reduzieren, zu eben diesen Einnahmerückgängen. Zudem beeinträchtigten Währungsverluste in Höhe von 10 Millionen Franken die Resultate.
Besser als in Ägypten, wo beispielsweise Feriengäste aus Russland seit dem Absturz eines russischen Flugzeuges ohnehin nur eingeschränkt hinreisen dürfen, lief es für Orascom allerdings im Sultanat Oman.
Dort sorgten mehr Deutsche und Italiener für steigenden Umsatz, der sich im ersten Halbjahr um 54 Prozent auf rund 13 Millionen Franken erhöhte. Die Auslastung der Hotels in Oman legte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 19 Prozentpunkte auf 64 Prozent zu.
Für das Gesamtjahr rechnet das Management von Orascom mit der Fertigstellung weiterer Immobilien- sowie Hotelprojekte. Ausserdem soll eine straffere Organisationsstruktur mit mehr Verantwortung in den einzelnen Ressorts die operativen Ergebnisse verbessern und Entscheidungswege verkürzen. Und schliesslich plant die Firma, im dritten Quartal eine Vereinbarung mit den Banken bezüglich der Schuldenrefinanzierung zu erreichen.
Das Unternehmen weist in seinem Halbjahresbericht aufgrund der derzeit angespannten Situation beim Cash Flow aber explizit darauf hin, dass der Verwaltungsratspräsident und Mehrheitseigentümer der Gruppe, Samih Sawiris, im August 2016 eine schriftliche Zusage für eine Geldspritze von bis zu 40 Millionen Franken gemacht hat.
An der Börse kamen all die Nachrichten negativ an. Die Titel von Orascom Development gaben im Vormittagshandel am Montag zeitweise um über 4 Prozent nach und führten damit die Verliererliste an. (sda/hoa)