Nachdem die Schweizer Uhrenexporte im letzten Jahr wegen der rund um den Globus ergriffenen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie stark rückläufig waren, ziehen sie nun wieder an. In einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte erwarten 24 Prozent der befragten Führungskräfte aus der Branche, dass die Verkaufszahlen bereits bis Ende des Jahres zu jenen von vor der Krise zurückkehren werden.
Derweil gehen 36 Prozent der Befragten davon aus, dass das Vor-Corona-Niveau Ende 2022 erreicht wird und 25 Prozent erwarten dies erst Ende 2023. Damit seien die Uhrenhersteller insgesamt optimistischer geworden als noch im vergangenen Jahr, heisst es in der Mitteilung von Deloitte weiter.
Dabei stellt sich die Branche auf neue Trends ein. So werden laut Studie etwa Uhren aus zweiter Hand bei den Konsumenten immer beliebter. Fast jede dritte der von Deloitte befragten Konsumentinnen und Konsumenten gab an, dass sie oder er in den nächsten zwölf Monaten möglicherweise eine gebrauchte Uhr kaufen möchte. Dies sei ein Anstieg von fast 50 Prozent gegenüber der letztjährigen Umfrage, schreibt Deloitte.
Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig. So gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie so viel günstiger zu einem gesuchten Modell gelangen, 31 Prozent wiederum wollen so Uhren erwerben, die nicht mehr hergestellt werden, 26 Prozent machen dies aus Investitions- und 25 Prozent aus Nachhaltigkeitsüberlegungen.
Die Uhrenhersteller selbst gewinnen diesem Trend etwas Positives ab. So seien zwei Drittel von ihnen der Ansicht, dass der Markt für Occasionsuhren eine positive Auswirkung auf ihre Marken hat, so Deloitte weiter.
An der Umfrage, die zwischen Mitte August und Anfang September 2021 durchgeführt wurden, nahmen 67 Führungskräften der Uhrenindustrie sowie 5558 Konsumenten in den folgenden Ländern teil: China, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Italien, Japan, Singapur, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten.
(SDA)