Um das Kabotagegesetz zu umgehen
Flixbus prüft Schweizer Tochtergesellschaft

Flixbus will in der Schweiz das Monopol der SBB brechen. Allerdings darf kein ausländisches Transportunternehmen in der Schweiz Personen befördern. Deshalb prüft der deutsche Busriese nun eine Schweizer Tochtergesellschaft.
Publiziert: 25.10.2016 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:23 Uhr
Flixbus prüft die Gründung einer Schweizer Tochtergesellschaft.
Foto: ZVG
Bastian Heiniger

Das Monopol der SBB droht zu bröckeln. Am Freitag nimmt der deutsche Fernbusriese Flixbus die Strecke zwischen Konstanz und Lyon in Betrieb – mit Stopps in Zürich, Bern, Lausanne und Genf (BLICK berichtete). Damit konkurriert er die SBB. Zürich-Genf gäbe es bereits für 19,50 Franken. Mit den SBB zahlt man 87 Franken (mit Halbtax 43,50).

Offiziell darf Flixbus eigentlich nur Schweizer Passagiere ins Ausland befördern – und umgekehrt. Das Kabotagegesetz verbietet ausländischen Unternehmen Transporte innerhalb der Schweiz. Nun sieht Flixbus eine Möglichkeit, das Gesetz zu umgehen. 

Man prüfe die Gründung einer Schweizer Tochtergesellschaft, sagt Flixbus-Sprecherin Bettina Engert gegenüber «Radio 1». «Es ist natürlich ein interessanter Markt für uns. Die aktuelle Diskussion zeigt klar, dass es definitiv ein entsprechende Nachfrage gibt.»

In Ländern in denen Flixbus Inlandverbindungen anbiete, arbeite man immer auch mit regionalen Busunternehmen zusammen. «Natürlich sind wir da offen, entsprechende Gespräche mit Schweizer Unternehmen zu führen», so Engert.

Hohe Hürden

Das Bundesamt für Verkehr bestätigt gegenüber «Radio 1», dass für Schweizer Unternehmen das Kabotageverbot nicht gilt. Die Tochtergesellschaft müsste allerdings seinen Angestellten Schweizer-Löhne zahlen und die Schweizer Sicherheitsbestimmungen erfüllen.

Zudem darf das Angebot nicht den öffentlichen Verkehr konkurrieren. Damit sind die Hürden für eine private Inland-Buslinie relativ hoch. Bislang ist in der Schweiz noch nie ein entsprechendes Gesuch eingereicht worden.

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