Die Basler Modekette Tally Weijl beantragt wegen der Corona-Krise einen Kredit von 24,7 Millionen Franken. Sonst droht das Aus. Das Unternehmen war gerade mitten in einem Transformationsprozess, als es die Läden schliessen musste. Die Mode sollte vermehrt online verkauft und Stores geschlossen werden.
Dafür haben die Gründer Beat Grüring und Tally Elfassi-Weijl, nach der das Geschäft benannt wurde, zusammen mit Investoren 30 Millionen Franken aufgetrieben. Eine zweite Finanzspritze von 30 Millionen war nun geplant, um das Online-Geschäft weiter voranzutreiben. Doch dann kam die Krise – im dümmsten Moment.
Neuer Businessplan solls richten
Ein Covid-19-Kredit der Banken sollte das Überleben der Firma sichern. Doch die Banken wiesen den Antrag zurück. Nun will Tally Weijl den Banken einen neuen Businessplan vorlegen, um doch noch an die Bundesmillionen zu kommen. Bis Ende Woche hat die Firma Zeit.
Wie die «NZZ» berichtet, sie der neue Businessplan eine veritable Schrumpfkur vor. Bis Ende 2021 werden zwischen 750 bis 800 Jobs abgebaut. Das ist jede dritte Stelle. Hinzu kommen 250 Stellen in Partnerläden. 200 Läden sollen geschlossen werden, falls sie nicht profitabel sind und nicht mehr ins neue Konzept passen.
Fünf bis acht Filialen geschlossen
In der Schweiz sollen fünf bis zehn Filialen geschlossen und 50 bis 80 Jobs gestrichen werden.
Zudem sollen Mietverträge neu ausgehandelt und das Verteilzentrum in Mailand (I) dicht gemacht werden. Bis 2024 will Tally Weijl so 20 Millionen Franken pro Jahr sparen.
Was die Banken von diesen Plänen halten, wird in Bälde bekannt. Falls die Finanzhäuser die Kredite nicht sprechen, sieht es für Tally Weijl noch düsterer aus. (pbe)