Schon im ersten EM-Spiel am Samstag geht es für die Schweizer Nati um viel: Sommer, Xhaka und Co. spielen gegen Ungarn nicht bloss um Punkte in ihrer Gruppe A, sondern auch um für den Schweizerischen Fussballverband (SFV) wichtiges Geld. Pro Gruppensieg schüttet der EM-Ausrichter Uefa nämlich 1 Million Franken aus. Für ein Unentschieden gibt es die Hälfte, 500'000 Franken.
Einen guten Zustupf hat die Nati bereits mit der Qualifikation für die Europameisterschaft in Deutschland eingeheimst: Als Startprämie zahlt der europäische Fussballverband 9,25 Millionen Franken an die 24 EM-Teilnehmer. Insgesamt verteilt die Uefa 331 Millionen Franken unter allen Nationen.
Fast 30 Millionen Franken sind möglich
Fürs Weiterkommen folgt ein weiterer Geldregen von der Uefa. Die Qualifikation für den Achtelfinal bringt weitere 1,5 Millionen Franken. Im Viertelfinal gibts 2,5 Millionen Franken. Der Halbfinaleinzug garantiert zusätzliche 4 Millionen Franken. Für den Verlierer des EM-Finals springen 5 Millionen Franken raus, der neue Europameister bekommt 8 Millionen auf die Gesamtsumme dazu.
Aufsummiert kommt da ein ordentlicher Betrag zusammen. Konkret: Sollte die Nati tatsächlich den Titel holen und auch alle drei Gruppenspiele gewinnen, käme eine Gesamtprämie von 28,25 Millionen Franken zusammen – wobei die Uefa die Prämien in Euro auszahlt.
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SFV lebt von den EM- und WM-Prämien
Für den SFV sind diese Preisgelder von Endrundenturnieren von finanziell grosser Bedeutung, wie aus den Jahresrechnungen des Verbands hervorgeht. An der letzten WM in Katar sammelte die Nati Prämien von fast 17 Millionen Franken ein, was 2022 mehr als ein Fünftel der SFV-Gesamterlöse in der Höhe von 77,6 Millionen Franken waren. Im letzten Jahr, als bei den Männern keine EM oder WM anstand, nahm der SFV über 10 Millionen Franken weniger ein.
Dank einer Verbandskapitaldecke von fast 20 Millionen Franken ist der SFV finanziell gut abgesichert. Den Betrieb auf dem aktuellen Niveau kann sich der Fussballverband aber nur leisten, weil sich die Nati auch regelmässig für Endrunden qualifiziert. Denn von einer EM- oder WM-Teilnahme profitiert der Verband nicht nur direkt über die Prämien, sondern auch indirekt – beispielsweise über lukrativere Sponsoring-Verträge. Zur Einordnung: Das vierjährige Engagement, das Ende Monat ausläuft, hat sich die Credit Suisse 24 Millionen Franken kosten lassen.
Darum gilt am Samstag: Ein Schweizer Sieg gegen Ungarn ist mehr als drei Punkte wert.