Übernimmt Sunrise UPC Schweiz?
Abonnenten müssen mit höheren Preisen rechnen

Sunrise ist scharf auf UPC Schweiz. Offenbar sind Gespräche über eine allfällige Übernahme des Kabelnetzbetreibers bereits weit fortgeschritten. Für die Abonnenten sind das keine guten Neuigkeiten.
Publiziert: 04.02.2019 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2019 um 14:43 Uhr
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Die «Financial Times» berichtete kurz vor dem Wochenende, dass Sunrise mit UPC Schweiz in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen stehe. Als Käufer auftreten soll dabei Sunrise.
Foto: Keystone

Das Gerücht macht schon länger die Runde. Nun berichtete die «Financial Times» kurz vor dem Wochenende, dass Sunrise mit UPC Schweiz in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen stehe. Als Käufer auftreten soll dabei Sunrise. Liberty Global, die Muttergesellschaft von UPC, und ihr Chef Mike Fries haben offenbar in den vergangenen Monaten wiederholt Gespräche über eine Konsolidierung innerhalb des Schweizer Marktes geführt, schreibt die «Financial Times» weiter.

Weder UPC noch Sunrise, die Nummer zwei im Schweizer Telekommarkt, wollten die mutmasslichen Übernahmegespräche kommentieren. Im Oktober vergangenen Jahres äusserte sich UPC-Chefin Severina Pascu (45) in einem Interview mit dem BLICK ausweichend zu diesem Thema: «Ich werde dies immer wieder gefragt und wir kommentieren es nie. Wir müssen als UPC selber stark sein für eine eigenständige Zukunft.»

Auch Vodafone mischelt mit

Ob es wirklich zur Übernahme durch Sunrise kommt, ist also offen. Die Verhandlungen könnten noch scheitern, hiess es in dem Bericht. Demzufolge soll sich auch der britische Telekomriese Vodafone in Verhandlungen mit Liberty Global befinden. Dabei gehe es um den Kauf mehrerer europäischer Ländergesellschaften, darunter UPC. 

Laut «NZZ am Sonntag» könnte Vodafone zudem Interesse an einem Einstieg in die 5G-Technik in der Schweiz haben. Als Indiz hierfür wertet das Sonntagsblatt die vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) veröffentlichten Unterlagen zur Versteigerung der 5G-Lizenzen. Unter den eingereichten Fragen von interessierten Firmen hätten sich auch solche in englischer Sprache befunden. So habe sich ein Unternehmen erkundigt, ob auch nach einem Brexit Firmen mit Sitz in Grossbritannien zur Auktion zugelassen würden.

Was das für die Konsumenten bedeuten würde, ist schwierig zu sagen. «Im Ausland hat sich mehrfach gezeigt, dass Fusionen zu Preiserhöhungen führen», sagt Ralf Beyeler, Telekom-Experte des Vergleichsdienstes Moneyland zu BLICK. «Die Weko dürfte wahrscheinlich eine Auflage machen, dass die neue Gesellschaft ihr Netz zu regulierten Konditionen zur Verfügung stellen müsste», so Beyeler.

UPC mit eigenem Mobilfunktnetz

Bei einem Kauf von UPC durch Vodafone dürften die Auswirkungen für den Konsumenten geringer sein. «UPC erhielte einen neuen Eigentümer, die Strategie würde sich dadurch nicht radikal ändern», sagt Beyeler. «Wenn, wie spekuliert wird, Vodafone auch für 5G mitbietet und die entsprechenden Frequenzen ersteigert, könnte die durch Vodafone übernommende UPC ein eigenes Mobilfunknetz erhalten.» Das heisst: Die Kunden von UPC könnten dann das Swisscom-Netz nutzen und ausserdem auch das neue Vodafone-Netz.

Dass ein Mobilfunkbetreiber wie Sunrise einen Kabelnetzbetreiber übernimmt, ist nicht ungewöhnlich. Der britische Telekomgigant Vodafone kaufte 2018 vom UPC-Mutterkonzern Liberty Global diverse Kabelnetze für gut 18 Milliarden Euro. Davor hatte bereits die Deutsche Telekom das österreichische Pendant von UPC Schweiz für knapp 2 Milliarden Euro übernommen. (zas)

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