Charles Vögeles Tage als eigenständige Marke in der Schweiz sind gezählt. Die italienische Modekette OVS S.p.A. und zwei weiteren Investoren wollen das traditionsreiche Schweizer Modehaus übernehmen. Dabei planen sie, sich von der Traditionsmarke zu trennen.
Die Charles Vögele Läden werden künftig den Namen OVS tragen. «Wir werden bis im Sommer 2017 einen erster Teil der Charles Vögele-Läden umbenannt und umgestaltet haben», sagte OVS-Chef Stefano Beraldo an einer Medienkonferenz am Montag in Zürich. Anfang 2018 soll dann die Integration des Schweizer Modekonzerns in OVS abgeschlossen sein.
Die Abkehr von der Traditionsmarke erklärte Charles Vögele Verwaltungsratspräsident Max E. Katz mit der Vergangenheit. Durch die anhaltenden Schwierigkeiten des Unternehmens sei die Marke belastet, sagte er. Beraldo behielt sich dabei vor, den Namen Charles Vögele allenfalls doch noch länger bestehen zu lassen, sollte die Umbenennung wider Erwarten nicht erfolgreich sein.
Keine genaueren Angaben konnte beiden Manager zu den Auswirkungen der Übernahme auf den Personalbestand machen. Klar sei einzig, dass der Personalbestand am Hauptsitz eine Reduktion erfahren werde, sagte Katz. Über den Umfang etwas zu sagen, sei jedoch noch zu früh.
Erster Schweiz-Ausflug war ein Flop
Sempione Retail ist eine Investorengruppe, bestehend aus dem Modekonzern OVS und zwei weiteren Investoren. OVS wurde 1972 in Venedig gegründet und macht eine Milliarde Franken Umsatz.
Der Konzern ist besser bekannt unter dem Label Oviesse. Ein erster Abstecher in die Schweiz war allerdings wenig erfolgreich. Globus war Franchisenehmer von Oviesse, löste den Vertrag aber 2004 auf. C&A übernahm die 30 Standorte.
2014 gab OVS einen Börsengang bekannt. Der soll 250 Millionen Euro in die Firmenkasse spülen. Und dabei helfen, Schulden abzubauen und neue Filialen zu eröffnen. (hoa/SDA)