Kweku Adoboli (36) hat es verbockt. Der Ex-UBS-Händer setzte 2012 über zwei Milliarden Franken in den Sand. Oswald Grübel (72), damaliger Chef der Grossbank, trat darauf zurück. Und Adoboli musste ins Gefängnis.
Sei einem Jahr ist er wieder auf freiem Fuss. In einem Interview mit der «BBC» äussert er sich jetzt zum ersten Mal zu dem Fall. Dabei zeigt er sich reuig: «Ich habe Fehler gemacht und bereue den Schaden, den ich der Institution und meinen Arbeitskollegen angetan habe», sagt er.
Bei Banken hat sich nichts Grundlegendes geändert
Als einen Kriminellen sieht er sich aber nicht. «Das ist nur ein Label», sagt Adoboli. Gleichzeitig wart er: «Es kann jederzeit wieder passieren.» Denn es habe sich bei den Banken nichts Grundsätzliches geändert.
Die Händler stünden weiterhin unter hohem Druck, die Profite zu maximieren. «Es ist eine Frage der Zeit, bis ein ähnlicher Fall ans Licht kommt.»
Lebenslanges Berufsverbot
Adoboli hat ein lebenslanges Berufsverbot am Londoner Bankenplatz. Doch jetzt droht ihm auch noch die Ausschaffung nach Ghana.
Die Richter sahen es als zumutbar, den Ex-Banker in sein Geburtsland abzuschieben.
Crowdfunding gegen Adoboli-Abschiebung
Dagegen kämpfen Adoboli und seine Familie. Über eine Crowdfunding-Plattform sammeln sie Geld, um die Anwaltskosten bezahlen zu können. 75'000 Pfund sind nötig, um die Abschiebung anfechten zu können.
Vom Ziel ist Adoboli aber weit entfernt: Aktuell haben Spender gerade mal 15'311 Pfund einbezahlt. Die Sammelaktion dauert noch 15 Tage. (bam)