Schweizer CEOs verdienen weniger. Zu diesem Schluss kommt die neue Vergütungsstudie der Unternehmensberatung Willis Towers Watson. Am Hungertuch müssen die Top-Manager dennoch nicht nagen. So betrug die Durchschnittsentlöhnung der Chefs der grossen Schweizer Firmen im vergangenen Jahr 5,71 Millionen Franken.
Das sind drei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Gleichzeitig liefen die Geschäfte bei den betreffenden Firmen rund. Durchschnittlich legten ihre Ergebnisse um sieben Prozent zu.
Topverdiener war wie schon 2016 UBS-CEO Sergio Ermotti (57) mit einer erwarteten Direktvergütung von 13,9 Millionen Franken. Rund eine Million weniger strich Novartis-CEO Joseph Jimenez ein, der seinen Posten inzwischen an Nachfolger Vas Narasimhan (41) abgegeben hat. Neu in den Top 5 der bestverdienenden Chefs sind Mario Greco (58) von Zurich und Ulrich Spiesshofer (53) von ABB.
Bei der Swisscom gibt es für den Chef deutlich weniger
Nicht mithalten können Urs Schaeppi (59) von Swisscom mit 1,56 Millionen Franken und die CEOs von Sanitärtechnikkonzern Geberit sowie Warenprüfer SGS. Deren Löhne knackten aber bereits die 2-Millionen-Marke. Nicht berücksichtigt wurden Chefs, die erst weniger als ein Jahr im Amt sind.
Typischerweise setzt sich die Chef-Entlöhnung aus einem Fix-Lohn, einem Bonus und einer langfristigen variablen Vergütung zusammen. Dieser Mix liege im Interesse der Aktionäre an langfristigen Unternehmenserfolgen, erklärt Olaf Lang, Bereichsleiter bei Willis Towers Watson.
Im Vergleich mit ihren europäischen Kollegen sind für Schweizer Chefs die langfristig variablen Löhne wichtiger. Diese werden mit einer Verzögerung von mindestens drei bis vier Jahren gezahlt. (jfr)