Sergio Ermotti (56) ist auch heute noch Präsident des Tessiner Fussballclubs Collina d’Oro an seinem Wohnort Montagnola TI. Beim Zweit-Liga-Club steht er mit so viel Leidenschaft in der Pflicht wie als CEO bei der Schweizer Grossbank UBS.
Er wäre nämlich lieber Fussballer geworden, verrät Ermotti im Interview in der aktuellen Ausgabe des «Migros-Magazins». Unter einer Voraussetzung würde er seinen Job tauschen: «Gegen ein Finalspiel in der Champions League oder an einer Weltmeisterschaft», sagt der UBS-CEO. «Auf diesem Niveau zu spielen, wäre ein Traum.»
Wenn er diesen Weg eingeschlagen hätte, so Ermotti, wäre er allerdings jetzt pensioniert. «Und als CEO einer Bank darf ich immer noch arbeiten. Deshalb ist es vielleicht besser so», sagt er.
Freude auf dem Fussballplatz
Ihm mache es einfach Freude, auf den Fussballplatz zu gehen und zuzuschauen, sagt er zu seinem Engagement bei Collina d’Oro. «Das ist eine komplett andere Welt für mich, und es ist ein Beitrag an die Gemeinschaft in meiner Region.»
Als Banker erhält Ermotti allerdings mehr Lohn als viele Fussballer. 2015 waren es 14,3 Millionen Franken! «Mein Vater war ein einfacher Bankangestellter. Ich weiss sehr genau, was es heisst, Geld zu verdienen», sagt Ermotti. Aber klar: «Ich behaupte nicht, dass Geld für mich keine Rolle spielt. Es ist mir wichtig, dass ich marktgerecht bezahlt werde.»
Apropos Bank: Müssen UBS-Kunden bald mit einem Negativzins auf Sparguthaben rechnen? «Kleinanleger kaum», sagt Ermotti. Es sei denn, die Nationalbank verschärfe die Politik mit den Negativzinsen. «Für sehr vermögende Kunden können wir mögliche Schritte dann nicht ausschliessen.»