So sieht die Uber-Zukunft aus
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Fliegende Taxis:So sieht die Uber-Zukunft aus

Uber-Elevate-Chef Eric Allison will nächstes Jahr Lufttaxis abheben lassen
«Wir starten mit 15 bis 25 Fluggeräten pro Stadt»

Ein Lufttaxi als Massenverkehrsmittel? UberAir soll schon nächstes Jahr in drei Städten den Testbetrieb aufnehmen. Uber-Elevate-Chef Eric Allison im Interview.
Publiziert: 17.06.2019 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2020 um 17:37 Uhr
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Eric Allison, Chef von Uber Elevate, will mit Lufttaxis die Welt erobern.
Foto: Zvg
Nicola Imfeld aus Washington D.C. (USA)

BLICK: Sie wollen den Verkehr revolutionieren – mit fliegenden Taxis. Haben Sie zu viele Hollywood-Filme geschaut?
Eric Allison: Ich halte UberAir für realistisch. Wir arbeiten seit einigen Jahren intensiv daran und arbeiten im Rahmen unserer Elevate-Initiative mit erfahrenen Partnern wie der US-Weltraumbehörde Nasa oder dem Flugzeughersteller Boeing zusammen. Auch bei der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA und in Gesprächen mit Gesetzgebern stossen wir auf offene Ohren.

Warum sollten Lufttaxis sinnvoll sein?
Der Verkehr auf den Strassen fliesst immer langsamer und die Metropolen wachsen mit immer mehr Menschen immer weiter in die Höhe. Da ergibt es Sinn, in die Luft auszuweichen. Wir wollen damit ja nicht den öffentlichen Verkehr ersetzen, sondern ein ergänzendes Mobilitätsangebot aufbauen, das letztlich allen hilft.

Aber UberAir soll massentauglich werden und nicht nur eine Nische sein.
Korrekt. Unsere Vision ist es, die Mobilität für alle Menschen auf der Welt zu verbessern. Zu Beginn rechnen wir damit, dass UberAir etwas weniger als ein Helikopter-Flug kosten wird. Langfristig ist es das Ziel, dass die Nutzung unseres Luftservices günstiger ist als der Besitz eines Autos.

Schon nächstes Jahr wollen Sie mit Testflügen beginnen, für 2023 sind die ersten kommerziellen Flüge geplant. Daran glauben Sie doch wohl selber nicht!
Wir haben immer gesagt, dass wir uns eher früher als später mit fliegenden Gefährten fortbewegen werden. Klar, 2023 ist ambitioniert. Aber wir sind überzeugt, dass es möglich ist. Dabei werden wir uns auf Städte fokussieren, die Interesse signalisiert haben. Der Testbetrieb in den Städten Los Angeles, Dallas und Melbourne wird uns weiterbringen.

In der Schweiz ist man nicht gerade euphorisch. FDP-Nationalrat Thierry Burkart sagte diese Woche auf Anfrage, dass hierzulande wegen des ausgelasteten Luftraums ein Betrieb im grossen Stil nicht möglich sein wird.
Klar, der Luftraum ist sensibel und aus gutem Grunde streng reguliert. Aber wir sind überzeugt, dass es hier Möglichkeiten gibt. UberAir wird in den genannten Pilotstädten relativ klein starten – mit je 15 bis 25 Fluggeräten. Gesperrte oder überlastete Gebiete lassen sich mit Senkrechtstartern einfach aussparen. Natürlich ergibt es keinen Sinn, einen Start- beziehungsweise Landeort beim Flughafen Zürich-Kloten zu errichten.

Auch die Lärmbelästigung ist ein grosses Thema. Der Schweizer wird es nicht mögen, wenn Uber-Flugtaxis über seinem Dach für Unruhe sorgen.
Das ist nicht nur in der Schweiz ein Thema, sondern auf der ganzen Welt. Lufttaxis mit einem elektrischen Antrieb ermöglichen durchaus vertretbare Geräuschpegel. Zudem fliegen sie völlig emissionsfrei. Da die Propeller nur halb so schnell rotieren müssen wie jene eines Helikopters, werden sie bis zu 32 Mal leiser sein. Das ist keine Magie, sondern ein Gesetz der Physik.

So funktionieren die Lufttaxis von Uber

Uber will mit Lufttaxis den Verkehr revolutionieren. Konkret möchte der US-Konzern sogenannte VTOL-Drohnen (Vertical Takeoff And Landing) nutzen, um eine schnelle Transportmöglichkeit in den Zentren grosser Städte bereitzustellen. Um die Lärmbelastung sowie die CO2-Emissionen so niedrig wie möglich zu halten, sollen die Drohnen elektrisch betrieben werden. Uber will sie mit zwei bis vier Sitzen ausstatten und plant mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Als Start- und Landeort sollen spezielle Plattformen namens Skyports dienen. Diese könnten auf Garagen oder Hausdächern installiert werden. Bereits nächstes Jahr sollen erste Tests in den US-amerikanischen Städten Los Angeles und Dallas sowie im australischen Melbourne stattfinden. 2023 plant Uber mit ersten kommerziellen Flügen.

Uber will mit Lufttaxis den Verkehr revolutionieren. Konkret möchte der US-Konzern sogenannte VTOL-Drohnen (Vertical Takeoff And Landing) nutzen, um eine schnelle Transportmöglichkeit in den Zentren grosser Städte bereitzustellen. Um die Lärmbelastung sowie die CO2-Emissionen so niedrig wie möglich zu halten, sollen die Drohnen elektrisch betrieben werden. Uber will sie mit zwei bis vier Sitzen ausstatten und plant mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Als Start- und Landeort sollen spezielle Plattformen namens Skyports dienen. Diese könnten auf Garagen oder Hausdächern installiert werden. Bereits nächstes Jahr sollen erste Tests in den US-amerikanischen Städten Los Angeles und Dallas sowie im australischen Melbourne stattfinden. 2023 plant Uber mit ersten kommerziellen Flügen.

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