Premierminister Alexis Tsipras (40) macht ernst. Gestern Abend spät schickte er aus Athen seine Reformvorschläge an den Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem (49). Ins Visier nimmt er auch die Tourismusbranche.
Höhere Mehrwertsteuer für Restaurants und Hotels
Konkret soll für die Gastronomie neu der Standard-Mehrwertsteuersatz von 23 Prozent gelten. Bisher profitierten Restaurants von einem zehn Prozent tieferen Satz.
Für Hotels soll sich die Mehrwertsteuer von 6,5 auf 13 Prozent verdoppeln. Zudem will Tsipras den Steuerrabatt für die Ferieninseln streichen.
Schluss mit Steuerrabatt für Inseln
Ausser Kreta profitieren die rund 180 griechischen Inseln in der Ägäis heute nämlich von 30 Prozent tieferen Steuern. Begründet wurde dies stets mit den hohen Transportkosten. Der lange Weg vom Festland zu den Inseln verteuert die Waren zusätzlich.
Schon ab Oktober will Tsipras diese Reformen umsetzen. Sie werden die Preise schliesslich in die Höhe treiben.
Luxussteuer auf Jachten
Die Regierung will dort Geld holen, wo es welches gibt. Deshalb will sie auf Jachten ab einer Länge von fünf Metern eine Luxussteuer von 13 Prozent erheben. Für reiche Touristen auf Santorini oder Mykonos etwa dürften die Preiserhöhungen kein Problem sein.
Doch Einheimische haben schon heute mit höheren Lebenshaltungskosten wegen der langen Transportwege zu kämpfen. Die bisherige Sparpolitik unter Druck der EU drückte die Wirtschaft zusätzlich und verknappte das Bargeld.
Ausnahme für entlegene Inseln
Die Geschäftsleute und Bewohner der Inseln dürften deswegen weniger erfreut über die Entscheidung der Regierung sein.
Darum will Tsipras mindestens den entlegensten Inseln weiterhin einen Rabatt gewähren.
Über die Ereignisse in Griechenland halten wir Sie in unserem Ticker auf dem Laufenden.