Bis anhin hatten Swisscom-Kunden die Qual der Wahl: Bei Bündel-Angeboten mussten sie sich entscheiden, ob sie es lieber billig und langsam oder schnell und teuer wollten. Von XS bis XL reichte die Palette. Und das Handy-Abo musste noch extra gepostet werden.
Nun packt die Swisscom das alles in ein einziges Abo: inOne nennt sich dieses und löst die bisherigen Vivo- und Infinity-Abonnemente ab. Der Witz dabei: Der Kunde kann alles mit allem kombinieren, und das Handy gehört dazu. Zudem steige die Geschwindigkeit und sänken die Preise, verspricht die Swisscom.
Schneller und billiger – hat sich der «blaue Riese zur Caritas gewandelt? Natürlich nicht. Die Swisscom wächst schon lange nur noch mit Bündel-Angeboten. Wenn sie diese flexibler gestaltet, bindet sie die Kunden noch enger an sich und senkt die Gefahr, dass diese zur günstigeren Konkurrenz wechseln.
Mit inOne bezahle der Kunde nur, was er wirklich brauche, so die Swisscom. Die einzelnen Bausteine lassen sich erweitern, verkleinern oder ganz ausschliessen. So kann ein Internetanschluss mit maximaler Geschwindigkeit mit einem kleinen oder gar keinen TV-Angebot kombiniert werden. Oder: Wer seinen Telefon-Anschluss zu Hause nur für das Sonntagabend-Telefon mit den Eltern braucht, kann ihn neu ohne Flatrate haben.
Allerdings hat die Auswahl auch Grenzen: Die bisherigen Abos XS und Light bleiben bei inOne draussen. Offenbar will die Swisscom verhindern, dass die Kunden zu oft auf die günstigsten Angebote wechseln.
Dafür gibts mehr Tempo: Die Maximalgeschwindigkeit wird laut Swisscom bei den meisten Mobile-Abos verdoppelt. Beim Roaming- und beim TV-Angebot werden die Leistungen verbessert. Der Speicher auf der TV-Festplatte reicht nun für bis zu 2400 Stunden Aufnahmen. Wer sieben Tage Replay will, muss nicht mehr die teuren Abos nehmen.
Laut Swisscom sinken auch die Preise: Internet, TV, Fest- und Mobil-Telefonie gibt es ab 120 Franken monatlich in einer Flatrate. Nicht benötigte Dienste können mit einem Klick weggespart werden. Die 1-Gigabit-Internetleitung zu Hause kostet neu noch 90 Franken. Bei beliebten Kombinationen würden die Preise gesenkt, verspricht die Swisscom.
Auch Familien profitieren: Kunden, die Internet zuhause und Mobile kombinieren, sparen auf den ersten beiden Mobilfunkabos je 20 Franken, ab dem dritten bis zum fünften jeweils 40 Franken pro Monat. Das freut auch WGs.
InOne ist in der zweiten Hälfte April erhältlich und löst die bestehenden Vivo- und Infinity-Produkte ab. Die Kunden können wählen, ob sie das bisherige Angebot weiter nutzen oder wechseln wollen. Wer nicht in den Swisscom-Shop gehen will, kann auch online das Abo wechseln.
Lob erhält die Swisscom für einmal von der Stiftung für Konsumentenschutz: Grundsätzlich begrüssen wir die Stossrichtung des neuen Angebots, heisst es in einer Medienmitteilung. «Bisher mussten Swisscom-Kunden teilweise auch für Leistungen bezahlen, die sie nicht benötigten, dies wird nun verbessert», sagt SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder.