Auf einen Blick
- Trump erwägt längeren Aufschub für Tiktok-Aus in den USA
- Apple und Google bringen Tiktok zurück in US-App-Stores
- Gesetz schrieb Trennung von Tiktok-Eigentümer Bytedance bis 19. Januar vor
US-Präsident Donald Trump (78) hat einen noch längeren Aufschub für das drohende Aus der Video-App Tiktok in den USA in Aussicht gestellt.
Unterdessen haben Apple und Google Tiktok erstmals seit 19. Januar in ihre amerikanischen App-Stores zurückgebracht. Dem Schritt sei ein Schreiben von US-Justizministerin Pam Bondi (59) vorausgegangen, berichtete der Finanzdienst Bloomberg. US-Nutzerinnen und -Nutzer, die die App zum Ablauf der Frist und während einer zeitweisen Abschaltung voreilig gelöscht hatten, konnten sie bisher nicht wieder herunterladen.
Fristverlängerung
Trump hatte die Umsetzung des US-Gesetzes zum Tiktok-Verkauf nach seinem Amtsantritt zunächst für 75 Tage ausgesetzt. Nun sagte der US-Präsident, er sei sicher, dass die Frist weiter verlängert werden könne.
Das im vergangenen Jahr verabschiedete Gesetz schrieb vor, dass sich der in China ansässige Tiktok-Eigentümer Bytedance bis 19. Januar von Tiktok trennen musste, damit die App in den USA weiter verfügbar bleibt. Auch Trump beharrt darauf, dass der Dienst unter amerikanische Kontrolle kommen müsse. Zwischenzeitlich hatte er gesagt, «die USA» sollten einen Anteil von 50 Prozent bekommen.
Trump räumte zugleich ein, dass man für einen Deal «wahrscheinlich» die Zustimmung Chinas brauchen werde. Er denke aber, dass Peking daran ebenfalls interessiert sein werde, «weil es auch zu deren Vorteil ist». Die chinesische Regierung verbot den Verkauf von Algorithmen wie dem von Tiktok ins Ausland ohne ihre Freigabe. Die Software entscheidet, welche Videos man zu sehen bekommt und ist damit der Grundstein der Plattform.
Einfluss Chinas?
Trumps Fristverlängerungen für Tiktok basieren unterdessen nicht auf dem Gesetz zum ausländischen Besitz von Onlineplattformen. Das sieht nur vor, dass der US-Präsident einmalig einen Aufschub von 90 Tagen gewähren kann, wenn es aussichtsreiche Verkaufsverhandlungen gibt. Tiktok und Bytedance weigern sich aber bisher, über eine Trennung zu sprechen.
In den USA wird davor gewarnt, dass die chinesische Regierung via Tiktok Informationen über amerikanische Nutzerinnen und Nutzer sammeln und die öffentliche Meinung beeinflussen könnte. Tiktok weist das zurück.