Trübe Aussicht für Reisebüros
Wir verreisen weiter gerne

Die Reiselust der Schweizer Bevölkerung ist nach wie vor ungebrochen hoch. Im Schnitt machen Schweizer 2,6 private Reisen mit mindestens drei auswärtigen Übernachtungen pro Jahr. 2014 waren es noch 2,7 Reisen, 2013 noch 2,8 Reisen.
Publiziert: 10.09.2015 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:57 Uhr

Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Reiseversicherers Allianz Global Assistance hervor, die am Donnerstag vor den Medien in Zürich veröffentlicht wurde. Der marginale Rückgang sei lediglich darauf zurückzuführen, dass man dieses Jahr nur nach den privaten Reisen gefragt habe, sagte der Chef von Allianz Global Assistance, Angelo Eggli. In den Vorjahren seien noch Geschäftsreisen in der Fragestellung enthalten gewesen.

Über 80 Prozent der rund 1000 befragten Personen unternehmen mindestens eine private Reise pro Jahr. Der Anteil der Frühbucher ist dabei gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozentpunkte auf 50 Prozent gestiegen. Nicht ganz ein Drittel der Reisenden bucht zwischen vier Wochen und zwei Monaten vor der Abreise. Der Anteil an Last-Minute-Buchern ist gering.

Das Internet bleibt die wichtigste Buchungsform von Reisen: 67 Prozent buchen ihre Reise online. Im Vorjahr waren es 63 Prozent. Knapp ein Viertel der Schweizer Reisenden schliesst die Reise im Reisebüro ab.

Und die Reisebüros haben zu kämpfen: Zwar ist der durchschnittliche Umsatz pro Reisebüro im vergangenen Jahr nur geringfügig von 3,28 Millionen auf 3,26 Millionen Franken gesunken, wie aus einer separaten Umfrage des Schweizer Reise-Verbands (SRV) bei 380 Reisebüros hervorgeht. Und die Nettorendite konnte mit 1,4 Prozent ebenfalls auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Aber die Aussichten sind so schlecht wie seit 2009 nicht mehr. Grund hierfür sei im wesentlichen die Frankenstärke, die zu Umsatzeinbussen für das Sommergeschäft 2015 in Höhe von gut 10 Prozent führen dürfte, hiess es. Ein Viertel der befragten 380 Reisebüros geht sogar von einem deutlich höheren Umsatzverlust aus.

Dieser Umsatzrückgang ist die Folge der sofortigen Preisreduktion, die nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar nötig war, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das schlage voll auf die Marge durch, teilte der Verband mit.

Durch die Abschwächung des Frankens in letzter Zeit auf mittlerweile 1,09 Franken pro Euro sieht die Lage für die Wintersaison nicht mehr ganz so düster aus. Sollte die Abschwächung des Frankens anhalten, wäre das für die Wintersaison positiv, weil die Veranstalter die Währungen bereits abgesichert hätten und somit günstiger einkaufen könnten, erklärte SRV-Geschäftsführer Walter Kunz vor den Medien.

Andererseits würden natürlich die Verkaufspreise tiefer liegen als in der letzten Wintersaison, was weiterhin Druck auf die Margen ausübe. «Davon profitierten wird auf jeden Fall der Kunde», hiess es weiter.

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