Das Jahr 2015 war kein einfaches für Luxusgüter aus der Schweiz. Die Uhren-Branche leidet unter dem starken Franken und dem Rückgang im europäischen Tourismus nach den Terroranschlägen in Paris und Brüssel.
Ein Problem sind auch die Märkte Hongkong und China – die beiden grössten Märkte im Raum Asien und Pazifik etwa für den Luxusgüterkonzern Richemont.Chinas Kampf gegen Korruption wirkt sich schon länger negativ auf die Absätze mit Uhren im Land der Mitte aus. Die Nachfrage in Hongkong hinkt. Weniger Chinesen kommen in die Schweiz und haben weniger Geld für teure Uhren und Schmuck.
Mehr Umsatz für Richemont
Das merkt auch der Luxusgüter-Konzern Richemont, zu dem Marken wie Cartier, IWC, Piaget oder Jaeger LeCoultre gehören. In Asien, der umsatzstärksten Region, ging der Umsatz von 4,1 Milliarden Euro auf 3,9 Milliarden Euro zurück. Zwar stieg der gesamte Umsatz der Gruppe von 10,41 Milliarden auf 11,07 Milliarden Euro – das Geschäftsjahr dauert immer bis Ende März. Doch bei konstanten Wechselkursen um 1 Prozent.
Beim Schmuck verzeichnete der Konzern ein Umsatzplus von 7 Prozent, bei den Uhren lediglich 3 Prozent. Der starke Franken gepaart mit der geringeren Auslastung drücke auf die Margen, schreibt Richemont.
Gewinn gesteigert dank Fusion
Beim Betriebsgewinn sieht es schlechter aus: Der sank von 2,67 Milliarden auf 2,06 Milliarden Euro. Die Marge schrumpfte um 7 Prozentpunkte.
Der Reingewinn stieg dagegen von 1,33 Milliarden Euro auf 2,22 Milliarden. Der Zuwachs von über zwei Dritteln ist auf einen Sondereffekt zurückzuführen: Richemont profitiert vom Buchgewinn aus dem Zusammenschluss seiner Online-Tochter Net-A-Porter mit dem italienischen Konkurrenten Yoox Yoox.
Die Zahlen bei Umsatz als auch Gewinn liegen etwas unter den Erwartungen der Analysten. Sie hatten sowohl einen höheren Umsatz als auch Reingewinn vorhergesagt.
Umsatzrückgänge im April
Für die nähere Zukunft ist Richemont pessimistisch: Im April gingen die Umsätze weiter zurück, wie der Konzern weiter vermeldete. Richemont bezweifelt, dass sich das Umfeld in nächster Zeit deutlich verbessern wird.
Ende Februar hatte Richemont angekündigt, in der Schweiz 300 Stellen abbauen zu wollen. Die Gewerkschaft Unia hat zwischenzeitlich mit Richemont alternative Lösungen erarbeitet, sodass jetzt knapp 90 Mitarbeitende entlassen werde. (grv/sda)