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Trotz Mini-Zinsen Sparkonto statt Finanzanlage
Dafür legen unter 30-Jährige heute Geld auf die Seite

Die grosse Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen spart regelmässig, wenn auch nicht sehr viel. Das Geld horten die meisten auf Sparkonten. Es ist nicht fürs Alter gedacht, sondern um Träume zu realisieren.
Publiziert: 17.02.2020 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2020 um 14:13 Uhr
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Zwei von drei der 18- bis 29-Jährigen legen gemäss der Umfrage der Migros Bank weniger als 1000 Franken pro Monat zur Seite.
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Fabio Giger

Das Salär der unter 30-Jährigen ist meist überschaubar. Viele studieren, bilden sich weiter und arbeiten darum Teilzeit. Doch eigentlich sollte schon in jungen Jahren fürs Alter gespart werden. Die Pläne der Jungen sehen aber oft anders aus: Sie sparen für eine Weltreise, träumen von der eigenen Wohnung – und denken an die Altersvorsorge.

Nur 8 Prozent sparen fürs Alter, wie eine repräsentative Umfrage der Migros Bank zeigt. Die wichtigsten Sparziele der 18- bis 29-Jährigen sind mit 18 Prozent längere Reisen, 16 Prozent sparen für Wohneigentum, zehn Prozent für Konsumgüter. Ab dem 30. Lebensjahr beschäftigt die Altersvorsorge jede vierte Person.

Je früher, desto besser

Dabei ist in der Altersvorsorge die Zeit fast wichtiger als der Betrag, den man zur Seite legt. «Es kann nicht früh genug mit dem Sparprozess begonnen werden», sagt Axa-Sprecher Ueli Kneubühler. So kann das Geld langfristiger angelegt werden und Zinsen abwerfen.

Wegen der zunehmenden Überalterung wird der Lebensstandard nach der Pension künftig nicht mehr so leicht wie bisher beibehalten werden können. Zusätzliche private Vorsorge wäre notwendig. Finanzberater rufen Junge deshalb zu Konsumverzicht auf. Doch genau für Konsumgüter, Häuser und Reisen wird laut der Migros Bank-Umfrage am meisten gespart.

Zwei von drei der 18- bis 29-Jährigen können gemäss der Umfrage der Migros Bank weniger als 1000 Franken pro Monat zur Seite legen. In den «Sturm und Drang»-Jahren kostet das Leben sonst schon viel Geld. Immerhin 92 Prozent der Jungen zwacken regelmässig einen fixen Betrag des Lohns auf ein Sparkonto ab. Dort ruht es aber nicht für die Pensionszeit, sondern für die Realisierung der Träume.

Junge setzen aufs Sparkonto

Jeder dritte junge Erwachsene hält über 70 Prozent seines Ersparten aber auf einem Sparkonto. Sogar für längerfristige Zwecke, für die Finanzmarktanlagen wie ein Fondssparplan besser geeignet wären, wird dem Konto auf der Bank der Vorzug gegeben. Eigentlich könnte man für den Kauf eines Eigenheims auch in die private Vorsorge einzahlen – und so sogar noch Steuern sparen.

Aber nur jeder Zehnte der U30-Jährigen zahlen in einen Fonds ein. Ältere Landsleute machen es besser: Bei den 30- bis 55-Jährigen verfolgen 18 Prozent einen Fondssparplan. Bei über 55-Jährigen sind es 16 Prozent.

Wieso ist das Sparkonto bei Jungen derart beliebt? Sie schätzen das geringe Risiko, die Flexibilität und tiefen Gebühren des klassischen Sparmittels. Negativzinsen tun der Beliebtheit nichts an. Fehlende Kenntnisse halten viele davon ab, ihr Geld anderweitig anzulegen.

Sie haben das Gefühl, zu wenig Vermögen für Finanzanlagen zu besitzen. Zudem bleibt das Geld auf dem Bankkonto ständig verfügbar. Dieses aber fürs Alter auf die Seite zu legen und auf die stetige Verfügbarkeit zu verzichten, wäre aber so notwendig wie noch nie.

Spartipps

Die steigende Lebenserwartung, die Überalterung und die tiefen Zinsen bringen das Modell der beruflichen Vorsorge in Schieflage. Für immer mehr Rentner decken die Gelder aus den beiden Säulen AHV und Pensionskasse nicht mehr 60 Prozent des letzten Einkommens vor der Pensionierung ab. Obwohl das einst die Absicht des Gesetzgebers war.

Die dritte Säule war eigentlich gedacht für die Finanzierung zusätzlicher Wünsche im Alter. Nun wird sie immer wichtiger, um Vorsorgelücken zu schliessen, die durch die beiden ersten Säulen nicht abgedeckt werden können.

Bisher galt folgende Daumenregel: Wer jährlich zehn Prozent des Lohns zur Seite legt, muss sich im Alter keine Sorgen machen. Die Baloise-Versicherung empfiehlt heute jungen Erwachsenen, schon möglichst bald neben dem 3a-Maximum pro Monat zusätzlich 1000 Franken auf die Seite zu legen – eine schöne Stange Geld.

Die steigende Lebenserwartung, die Überalterung und die tiefen Zinsen bringen das Modell der beruflichen Vorsorge in Schieflage. Für immer mehr Rentner decken die Gelder aus den beiden Säulen AHV und Pensionskasse nicht mehr 60 Prozent des letzten Einkommens vor der Pensionierung ab. Obwohl das einst die Absicht des Gesetzgebers war.

Die dritte Säule war eigentlich gedacht für die Finanzierung zusätzlicher Wünsche im Alter. Nun wird sie immer wichtiger, um Vorsorgelücken zu schliessen, die durch die beiden ersten Säulen nicht abgedeckt werden können.

Bisher galt folgende Daumenregel: Wer jährlich zehn Prozent des Lohns zur Seite legt, muss sich im Alter keine Sorgen machen. Die Baloise-Versicherung empfiehlt heute jungen Erwachsenen, schon möglichst bald neben dem 3a-Maximum pro Monat zusätzlich 1000 Franken auf die Seite zu legen – eine schöne Stange Geld.

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