Den Milliardenhilfen des Bundes zum Trotz: Die Swiss wird in Zukunft stark abspecken müssen, wie die «SonntagsZeitung» meldet. Demnach stehen Pläne im Raum, im Zuge der Corona-Krise die Kostenbasis um 15 bis 20 Prozent zu senken.
Um dies zu erreichen, werde die Fluggesellschaft von den total 9500 Arbeitsstellen 1500 bis 1900 streichen müssen. Damit droht jeder fünfte Job wegzufallen. Über natürliche Abgänge und Frühpensionierungen sei das nicht zu schaffen. Entlassungen werden unumgänglich.
Die Schrumpfung des Betriebs ist «Sonntagszeitung» Teil der umfassenden Vereinbarung der Airline mit dem Bund und den involvierten Banken, die mit 15 Prozent des Kreditpakets von 1,275 Milliarden Franken geradestehen. Der Bund dementiert dies jedoch. Er hat der Swiss keine Sparmassnahmen vorgegeben, so das zuständige Finanzdepartement.
Bedingungen für Airline-Hilfe
Bei der Staatshilfe geht es um Garantien für Bankdarlehen an die Airlines Swiss und Edelweiss. Ein zweiter Verpflichtungskredit über 600 Millionen Franken dient zur Unterstützung der flugnahen Betriebe an den Landesflughäfen.
Der Bundesrat will jedoch Bedingungen an die Staatshilfe knüpfen. So dürfen zum Beispiel keine Dividenden ausgeschüttet werden, zudem werden Standortgarantien verlangt. Verbindliche Umweltauflagen macht der Bundesrat aber nicht. Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat wollen in dem Punkt nachbessern, wie die Parlamentsdienste am Samstag mitteilten.
Sie wollen die Freigabe der Kredite an die Bedingung knüpfen, dass in der künftigen standortpolitischen Zusammenarbeit mit den Flugverkehrsunternehmen die Klimaziele des Bundesrates kontrolliert und weiterentwickelt werden. In einer weiteren Rahmenbedingung will die Ständeratskommission die Unternehmen verpflichten, mit den Sozialpartnern sozialverträgliche Lösungen zu suchen, sofern ein Personalabbau unvermeidlich wird. Die Nationalratskommission verlangt Umschulungsspläne für Entlassene. (kes/SDA)