Das Schicksal des Chefs der Credit Suisse wird sich in diesen Tagen entscheiden. Klar ist: Tidjane Thiam (57) ist arg angeschlagen. Die Beschattungsaffäre um den aufstrebenden Starbanker Iqbal Khan (43), der morgen, 1. Oktober, sein Büro bei der UBS bezieht, hat die zweitgrösste Schweizer Bank ordentlich durchgeschüttelt.
Die Affäre hat auch am Markt für einen massiven Vertrauensverlust gesorgt. Die Aktien der Credit Suisse tauchten vergangene Woche um fast sechs Prozent. Und gehörten damit zu den grössten Verlierern im Swiss Markt Index.
Nichtsdestotrotz soll laut einem Bericht der «Financial Times» der Verwaltungsrat der Credit Suisse hinter Thiam stehen. Wie das renommierte Finanzblatt unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen schreibt, sei sich das Gremium einig, dass Thiam auch weiterhin die Geschicke der Bank leiten soll.
Auch Grossaktionäre hinter Thiam
Darüber hinaus berichtete die «Financial Times» unter Verweis auf seine Quellen, dass es durchaus das Recht der Bank war, nachzuforschen, ob der ehemalige Top-Manager der Bank, Iqbal Khan, versuche, wichtige CS-Mitarbeiter abzuwerben.
Eine der Quellen schränkte allerdings ein, dass dem Verwaltungsrat noch nicht die endgültige Version seiner eingeleiteten Untersuchung vorliege. Daher sei erst in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung zu rechnen.
Der Verwaltungsrat sehe sich derweil auch durch die Rückendeckung für Chef Thiam durch einige Grossaktionäre wie Harris Associates bestärkt, schrieb die «Financial Times» weiter. Dieser hatte sich Mitte vergangener Woche hinter Thiam gestellt. (zas)