Der Detailhandelt ächzt unter dem starken Franken und dem Einkaufstourismus. Das spürt auch die Migros-Gruppe: Ihr Gewinn schrumpfte 2015 um 4,2 Prozent auf 791,1 Millionen Franken. Der Umsatz lag bei 27,4 Milliarden Franken, was einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent entspricht. Ohne Währungseffekte und Preissenkungen wäre der Umsatz um 1 Milliarde höher ausgefallen.
Migros-Chef Herbert Bolliger spricht gleichwohl von einem erfolgreichen Jahr: «Das Marktumfeld war schwierig, trotzdem konnten wir im Detailhandel die Kundenfrequenzen wiederum steigern und markant Marktanteile ausbauen.» Besonders zufrieden zeigte er sich über das starke Wachstum im E-Commerce. Die Migros-Gruppe setzte über ihre Online-Kanäle total 1,6 Milliarden Franken um. Den Anteil an Digitec Galaxus erhöhte sie von 40 auf 70 Prozent.
Preissenkungen sorgten für Minus
Die zehn Migros-Genossenschaften verbuchten Umsätze von 15,6 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 1,9 Prozent entspricht. Preissenkungen schlugen laut Mitteilung mit einem Minus von 200 Millionen Franken zu Buche. Währungs- und teuerungsbereinigt stiegen die Verkäufe um 0,7 Prozent.
Die grössten nominellen Einbussen erlitt die Gruppe im Non-Food-Bereich. Die Fachmärkte Micasa, SportXX, Melectronics, Do it + Garden und Sobie hatten Ende Jahr 3 Prozent weniger in der Kasse als im Jahr zuvor. Weil die Preise um 6 Prozent sanken, betrug das reale Wachstum aber 3 Prozent.
Bio machte Sprung nach vorn
Das grösste Wachstum verzeichnen Label-Produkte. Über alle Labels hinweg stieg der Umsatz um 8,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Franken. Einen Sprung nach vorn machte die Migros im Bio-Bereich: Der Umsatz erhöhte sich um 14,8 Prozent auf 681 Millionen Franken. Mit ein Grund war der forcierte Verkauf von Alnatura-Produkten.
Der Detailhandelsumsatz ging um 0,2 Prozent auf 23 Milliarden Franken zurück. Währungs- und teuerungsbereinigt ergab sich indes ein Wachstum von 3,5 Prozent.
Trotz dem Minus kann sich das Salär von Migros-Chef Bolliger sehen lassen. Letztes Jahr verdiente er 924'000 Franken. Das ist leicht mehr als im Vorjahr. Total haben die sieben Mitglieder der Generaldirektion 5,3 Millionen verdient. (bam)