Während Corona-Reiseverbot
Swiss verkauft Italien-Flüge, die es gar nicht gibt

Verwirrung bei der Flugbuchung: Kann man jetzt doch Flüge nach Italien buchen? Auf der Swiss-Seite geht das. Das Angebot steht, die Durchführung ist aber fraglich. Offiziell fliegt die Swiss erst ab Juni wieder nach Rom.
Publiziert: 14.05.2020 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2020 um 17:25 Uhr
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Eine Lufthansa-Stewardess und Passagiere mit Masken am Frankfurter Flughafen.
Foto: keystone
Franziska Scheven

Wer auf die Swiss-Website geht, wird sich wundern. Ein Wochenend-Flug von Zürich nach Rom lässt sich für 380.85 Franken buchen. Dabei steht auf dem offiziellen Corona-Flugplan, dass Italien derzeit nicht angeflogen wird. Zu Recht. Wegen Corona sind die Grenzen eigentlich geschlossen.

BLICK fragt nach: «Je nach Buchungszeitpunkt ist es möglich, dass noch Flüge publiziert waren aus dem bisherigen Flugprogramm, die aufgrund des veränderten Flugplans nicht mehr stattfinden», sagt Swiss-Sprecher Michael Stief. Man kann also buchen und zahlen. Aber ob die Maschine auch abhebt, ist fraglich.

Kunden können ja stornieren oder umbuchen

Wer also bucht und nicht fliegen kann, kann ja umbuchen. So sieht es die Swiss. «Da wir aber die Kulanzregelungen für die Kunden stark ausgeweitet haben und somit Umbuchungen mit jedem Flugtarif und bis Frühjahr 2021 möglich sind, sollte den Kunden daraus kein Nachteil entstehen.» Inwiefern dann der gesamte Flugpreis oder nur die Flughafengebühren erstattet werden, ist ungewiss.

Auf anderen Website, wie der Billigairline Easyjet, ist ein Angebot erst gar nicht erhältlich. Eine Buchung kann man hier zwar anfragen, aber nicht durchführen.

Von Frankfurt aus nach Italien

Viele der Angebote auf der Swiss-Seite werden über Frankfurt von der Swiss-Mutter Lufthansa durchgeführt. «Wir fliegen immer noch regelmässig italienische Städte wie Mailand an», so ein Lufthansa-Sprecher gegenüber BLICK. «Es muss halt jeder Fluggast selber entscheiden, ob er sich an die jeweiligen Corona-Vorschriften halten kann und will», so der Sprecher.

Touristen sind laut dem Sprecher kaum mit an Bord. Die meisten sind geschäftlich unterwegs oder Staatsbürger des jeweiligen Landes, die nach Hause wollen. Der Swiss-Sprecher folgert: «Das macht ja kaum Sinn, dass ein Tourist nach Italien oder Spanien in die Ferien fliegt und dann vor Ort erstmal zwei Wochen in Quarantäne muss.»

Erst im Juni wieder nach Rom

Am Donnerstag hat die Swiss bekannt gegeben, dass sie den Flugplan ab Juni wieder langsam ausbaut. Sie plant, ab Zürich und Genf bis zu 190 Flüge an 41 europäische Ziele durchzuführen. Der Aufbau erfolgt dabei gestaffelt, das Angebot wird über die Wochen sukzessive erhöht, wie die Airline mitteilt.

Wieder angeflogen werden auch Ziele im Mittelmeergebiet wie Málaga, Barcelona, Madrid und Valencia in Spanien oder Brindisi, Florenz, Neapel und Rom in Italien. Auch die Anbindung von Skandinavien wird mit Flügen nach Göteborg in Schweden und Kopenhagen in Dänemark wieder gestärkt.

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