In der Europäischen Union stiegen die Neuzulassungen dank der Markterholung in Südeuropa und Abwrackprämien um 9,8 Prozent auf 1,36 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband Acea am Freitag mitteilte.
In den ersten neun Monaten rollten 10,4 Millionen Wagen neu auf Europas Strassen - ein Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Obwohl damit die Marke von zehn Millionen Fahrzeugen überschritten wurde, sei der Markt noch immer weit vom Vorkrisenniveau entfernt, beklagte der Herstellerverband. So seien 2007 im selben Zeitraum fast zwölf Millionen Fahrzeuge neu zugelassen worden.
Trotz des Abgasskandals konnte der Volkswagen-Konzern dem Verband zufolge im vergangenen Monat seinen Absatz in der EU um 8,4 Prozent steigern. Die Abgasmanipulationen bei Dieselautos von Volkswagen wurden allerdings erst am 18. September publik. Branchenbeobachter erwarten, dass eventuelle Auswirkungen auf den Neuwagenabsatz erst in einigen Wochen oder Monaten sichtbar werden.
Auch in der Schweiz wurden im letzten Monat deutlich mehr Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Mit einem Plus von 10,3 Prozent auf rund 24'000 Fahrzeuge erreichten die Autohändler laut Autoschweiz den zweitbesten September seit der Jahrtausendwende. In den ersten neun Monaten steigerte sich der Absatz um 9,3 Prozent auf 239'594 Fahrzeuge.
Zu spüren bekam diese gesteigerte Nachfrage nach Neuwagen der Schweizer Occasionsmarkt. Er legte in den den ersten neun Monaten lediglich um 1,8 Prozent auf 638'156 Handänderungen zu.
Verbessert hat sich die Lage für die Autobauer auch in den USA und in China. So stiegen in den Vereinigten Staaten die Neuzulassungen um knapp 16 Prozent, was aber auch an Kalendereffekten lag. In China scheint der Abwärtstrend der vergangenen Monate zumindest vorerst gestoppt. Im September legte der Autoabsatz auf dem weltgrössten Fahrzeugmarkt um sechs Prozent zu. Dagegen ging die Talfahrt in Brasilien (-32 Prozent) und Russland (-29 Prozent) weiter.