Ein Grund zum Feiern: Die Schweiz belegt auch dieses Jahr den hervorragenden fünften Platz unter den wettbewerbsfähigsten Ländern der digitalen Welt. Das ist das Resultat des neusten Rankings der Businesschule IMD. Richtig feiern will aber niemand in Lausanne, wo der IMD zusammen mit der Standortinitiative Digitalswitzerland, gegründet von Ringier-CEO Marc Walder (54), zum zweiten Digital-Gipfel geladen hatte. Denn das Ziel ist Rang eins!
Ausruhen wäre da falsch. «Gute Ränge wirken wie Schlafpillen», zeigt sich denn auch FDP-Nationalrat und Digitalswitzerland-Mitglied Fathi Derder (48) besorgt. Die Schweiz müsse Gas geben, um den Anschluss zu halten. Denn: Die Welt ändere sich heutzutage rasend schnell.
Investieren für die Zukunft
Entscheidend ist ein breites Engagement für die Digitalisierung. Auch darin sind sich die Podiumsteilnehmer am Montagabend in Lausanne einig. «Dank Digitalswitzerland ist es gelungen, dass eine breite Masse weiss, wie wichtig das Thema Digitalisierung ist», so EPFL-Professor Marcel Salathé. Trotzdem zählt er die Motivation mit zu den Hürden für die Zukunft der Digitalisierung. Ebenso wie die Ressourcen. Denn investieren müsse man, um die Schweizer digital fitter zu machen. Wie viel das kosten soll? 1000 Franken pro Person – zur Hälfte selbst finanziert von jedem und jeder.
Auch EPFL-Präsident Martin Vetterli (61) sieht Verbesserungspotenzial für die Schweiz. «Im IMD-Bericht gibts ein paar beschämende Zahlen, und das nicht erst dieses Jahr», so Vetterli. Nächstes Jahr werde die EPFL Gastgeberin des dritten Gipfels sein, verkündet der Präsident zum Schluss. Hoffentlich gibts dann noch mehr Grund zum Feiern.