Trotz 4,3 Milliarden Gewinn
Kurs der UBS-Aktie fällt um 5 Prozent

Mitten in der WEF-Zeit vermeldet die UBS ihre Zahlen fürs vergangene Jahr. Für den Chef Sergio Ermotti war es ein solides Jahr. An der Börse kommt das Resultat aber nicht gut an.
Publiziert: 21.01.2020 um 07:02 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 11:06 Uhr
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An der Börse kamen die UBS-Zahlen nicht wirklich gut an.
Foto: Screenshot Cash.ch

Im Schlussquartal 2019 erzielte die grösste Schweizer Bank einen Gewinn vor Steuern von 928 Millionen US-Dollar nach 481 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verblieb mit 722 Millionen ebenfalls deutlich mehr als in der Vergleichsperiode mit 315 Millionen. Allerdings waren die Zahlen des Vorjahres nachträglich nach unten revidiert worden, weil die UBS ihre Rückstellungen für Rechtsfälle erhöht hatte.

Die Aktionäre nahmen das Ergebnis wenig begeistert auf. Die UBS-Aktien tauchten. Kurz nach 10 Uhr verloren sie 5 Prozent. Im Leitindex SMI ist kein anderes Unternehmen derart schlecht in den Tag gestartet. Die UBS-Aktien fallen, obwohl die Erwartungen des Marktes mit dem Ergebnis deutlich übertroffen wurden: Der AWP-Konsens für den Vorsteuergewinn lag bei 781 Millionen US-Dollar und für den Reingewinn bei 600 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2019 weist die Bank einen Gewinn von 4,30 Milliarden US-Dollar aus, im Jahr davor waren es mit 4,52 Milliarden etwas mehr gewesen.

Die Aktionäre sollen am Ergebnis mit einer Dividende von 0,73 Dollar pro Aktie partizipieren. Im Vorjahr wurden 70 Rappen ausgeschüttet.

Mehr verwaltete Vermögen

Der Geschäftsertrag blieb im Schlussquartal mit 7,05 Milliarden leicht über dem Vorjahresniveau (6,97 Mrd) und auch etwas über den erwarteten 7,00 Milliarden Dollar. Bei Aufwendungen von 6,12 Milliarden Dollar ergab sich ein weiterhin hohes Verhältnis aus Kosten zu Erträgen (Cost/Income-Ratio) von 86,8 Prozent.

Die ausgewiesene Rendite auf dem harten Eigenkapital lag im vergangenen Jahr bei 12,4 Prozent und damit klar unter dem Zielwert von 15 Prozent. Entsprechend haben die Verantwortlichen die diesbezüglichen Ziele heruntergeschraubt und erwarten für die Jahre 2020 bis 2022 noch 12 bis 15 Prozent. Auch Konkurrentin Credit Suisse hatte kürzlich ihr Renditeziel herunterschrauben müssen.

Von besonderer Bedeutung sind für den grössten Vermögensverwalter der Welt jeweils die Nettoneugelder. Nach einem Zufluss von 15,7 Milliarden im dritten Quartal flossen in der globalen Vermögensverwaltungseinheit GWM im vierten Quartal - hauptsächlich in der Region Americas - netto 4,7 Milliarden Dollar an Neugeldern ab. Die insgesamt verwalteten Vermögen beliefen sich zum Jahresende auf 3'607 Milliarden nach 3'422 Milliarden Dollar per Ende September 2019.

Mehrheitsverkauf von Fondvertriebsplattform

Für das laufenden erste Quartal 2020 gibt sich das Management zurückhaltend optimistisch: Während die makroökonomische und geopolitische Situation weiterhin unsicher blieben, rechnet die Bankführung im ersten Quartal mit wieder etwas stärkeren saisonalen Effekten, was den Gewinn stützen dürfte. Die erhöhte Kundenaktivität dürfte zudem zu einem Anstieg der transaktionsbasierten Erträge führen.

Steigende Vermögenspreise sollten sich im Vermögensverwaltungsgeschäft zudem positiv auf den Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren auswirken. Allerding dürften die ohnehin tiefen, teils hartnäckig negativen Zinsen sowie die Erwartung anhaltender geldpolitischer Lockerungen den Nettozinsertrag weiter belasten.

In einer separaten Mitteilung gab die UBS zudem den Verkauf eines Mehrheitsanteils an der Fondsvertriebsplattform UBS Fondcenter an die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream bekannt. Der Verkauf dürfte zum Ausweis eines Gewinns nach Steuern von etwa 600 Millionen US-Dollar und zur Erhöhung des harten Kernkapitals (CET1) um ungefähr 400 Millionen US-Dollar führen.

Fondscenter verkauft

Die Grossbank UBS hat im vierten Quartal mehr verdient. Unter dem Strich resultierte ein Reinergebnis von 722 Millionen US-Dollar, im Gesamtjahr 2019 waren es 4,30 Milliarden Franken. Die Bank verkauft zudem ihr Fondscenter an die Deutsche Börse-Tochter Clearstream.

«Zum Abschluss eines soliden Jahres erzielten wir den besten bereinigten Vorsteuergewinn für das vierte Quartal seit 2010», freut sich CEO Sergio Ermotti laut Medienmitteilung. (SDA/jfr/pbe)

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