Nie habe es einen so grossflächigen Einsatz von schnellhärtendem Beton für die Erneuerung von Start- und Landebahnen gegeben, schreibt der Zürcher Schnellbeton-Hersteller Concretum Construction Science in einer Mitteilung vom Freitag.
Der zweite grosse Flughafen Istanbuls bewältige mit nur einer einzigen Piste täglich über 900 Flugbewegungen und jährlich 31,4 Millionen Passagiere. Ein bautechnischer Eingriff sei deshalb nur in der Nacht möglich. Konkret müssen in 5-Stunden-Zeitfenstern jeweils bis zu 100 Quadratmeter Piste ausgebrochen und neu betoniert werden.
Der dabei verwendete Beton von Concretum könne während rund 90 Minuten verarbeitet werden und erreiche bereits eine Stunde später eine so hohe Festigkeit, dass ein voll besetztes Passagierflugzeug darauf landen könne, schreibt Concretum. Die neuen Betonflächen seien sehr dicht und beständig und hätten eine Lebensdauer von circa 40 Jahren.
Für Concretum könnte dieses Projekt die Tür für weitere Aufträge öffnen. Das Projekt werde von vielen Flughafen-Betreibern genau beobachtet, da die Situation in Istanbul mit jener vieler grosser Flughäfen in Europa vergleichbar sei, heisst es in der Mitteilung. Sprich: Der Zustand der Flugverkehrsflächen sei schlecht, während die Auslastung sehr stark sei und weiter wachse.
Das Unternehmen konzentriert sich seit 2016 auf den Aufbau des Auslandgeschäftes. Nach vielen kleineren Projekten habe das Unternehmen nun erstmals einen Auftrag in Millionenhöhe auf einem internationalen Flughafen gewinnen können, heisst es in der Mitteilung.
«Für uns hat der Auftrag deshalb eine Meilenstein-Bedeutung», sagte Concretum-Chef Martin Bäuml auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Über den genauen Betrag des Auftragsvolumens sei mit dem Kunden Stillschweigen vereinbart worden.
Laut Concretum ist die entwickelte Schnellbeton-Technologie weltweit einzigartig. Seit 2010 sei sie bereits erfolgreich für grössere Infrastrukturprojekte in der Schweiz genutzt worden, unter anderem auch auf dem Flughafen Zürich. Concretum wurde 2001 als Spin-Off der ETH Zürich gegründet. Die Firma beschäftigt heute 15 Mitarbeiter. (SDA)