Rentenfonds, die von Gemeinden verwaltet werden, dürfen künftig 30 Prozent ihrer Nettovermögen in chinesischen Aktien, Aktienfonds und Mischfonds anlegen, wie der Staatsrat am Sonntag bekanntgab. Zuvor waren die Investitionen auf Bankeinlagen und Staatsanleihen beschränkt.
Insgesamt verfügen diese Fonds staatlichen Medien zufolge über mehr als zwei Billionen Yuan (knapp 296 Milliarden Franken), wovon dann rund 600 Milliarden Yuan am Aktienmarkt investiert werden können.
Allein in der abgelaufenen Woche haben die Börsen in China um 12 Prozent nachgegeben. Grund dafür ist die Sorge vor einem Wachstumseinbruch der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt.
Auch rund um den Globus sind Anleger nervös. Die Regierung in Peking strebt in diesem Jahr ein Wachstum von 7 Prozent an. Das wäre der kleinste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert. Die Zentralbank versucht gegenzusteuern und liess die Landeswährung Yuan abwerten, was chinesische Waren im Ausland billiger macht.
Die chinesische Zentralbank bereitet sich zudem einem Pressebericht zufolge auf Massnahmen zur Unterstützung der Konjunktur vor. So erwäge die Bank, den Mindestreservesatz für heimische Banken zu senken.
Dies berichtete das «Wall Street Journal» am Sonntag auf seiner Internetseite unter Berufung auf Offizielle und Berater der Zentralbank. Je weniger Geld die Institute beiseite legen müssen, desto mehr können sie theoretisch an Unternehmen und Haushalte verleihen.
Die Zentralbank könnte den Schritt am Monatsende oder zu Septemberbeginn bekanntgeben, so der Bericht. Dabei würde der Mindestreservesatz um einen halben Prozentpunkt gesenkt werden. Damit könnten 678 Milliarden Yuan (rund 100 Milliarden Franken) für Kredite freigesetzt werden.