Die Lastwagen auf den Schweizer Strassen befördern immer mehr Güter. Von 2010 bis 2030 sollen es 45 Prozent mehr sein, sagt eine Studie. Deshalb lancieren visionäre Unternehmer die Cargo Sous Terrain (CST), die Güter-Metro. Ab 2030 soll sie die erste Teilstrecke zwischen Zürich und Härkingen SO/Niederbipp BE bedienen.
Für klassische Transportunternehmen eine Bedrohung? BLICK hat nachgefragt.
Die Schweiz brauche in Zukunft alternative Lösungen wie die CST, sagt Peter Galliker (52), Mitinhaber des Transportunternehmens Galliker: «Die Verkehrsbelastung auf den Strassen nimmt zu. Ich bin froh um Alternativen auf den Schienen. Sonst stehen unsere Lastwagen irgendwann nur noch im Stau.»
In der CST sieht Galliker keine Bedrohung fürs eigene Geschäft. Im Gegenteil: «Wir haben das Projekt zu Beginn auch finanziell unterstützt und sind auch weiterhin offen für eine Partizipation», so Galliker.
«Zu wenig marktreif»
Ausgestiegen ist mittlerweile das Transportunternehmen Planzer. Die Firma habe das Projekt zu Beginn finanziell unterstützt, doch Mitinhaber Nils Planzer (44) glaubt nicht mehr so recht daran: «Die CST ist zu wenig marktreif.»
Planzer sieht zwei Makel am Projekt: «Die heutigen Probleme, welche die Anlieferung in die Städte stellt, löst auch eine CST nicht. Zudem werden Lieferungen mit der Metro zerstückelt, was den Preis pro Kilo Lieferung in die Höhe treiben wird.»
Scheitert das Projekt an den Kosten?
Hier ortet auch SVP-Politiker und Unternehmer Ulrich Giezendanner (62) den Schwachpunkt. «Die Kosten pro Tonnenkilometer sind fast doppelt so hoch wie von heutigen Transportdienstleistungen. Händler werden sich immer für die günstigere Variante entscheiden. Deshalb wird das Projekt kaum realisiert», ist er überzeugt.
Grundsätzlich begrüsst er jedoch die Vision: «Sie ist bestechend.» Doch eine Bedingung stellt Giezendanner ganz klar: «Wenn die CST plötzlich nicht finanzierbar ist, darf es nicht sein, dass die Eidgenossenschaft dafür zahlt.»