Wochenlang stand er auf dem Forch-Parkplatz in Küsnacht ZH, direkt an der Autostrasse A52, die von Zumikon ZH in Richtung Hinwil ZH führt. Ein Glacéwagen. Lieblos abgestellt am Rand des Parkplatzes. Auf den ersten Blick noch gut im Schuss. Das Interieur sehr sauber. Sogar ein in Ländern der EU obligatorischer Verbandskasten liegt auf dem Armaturenbrett.
Und doch ist der Wagen im Weg. Denn am Sonntag startet die Tour de Suisse in Küsnacht. Er steht mitten im Start- und Zielgelände des legendären Velo-Volksfests. Da braucht man jeden Parkplatz. Deshalb musste der Glacéwagen weg. Doch wie, wenn man nicht weiss, wem er gehört?
Die Kantonspolizei Zürich hat Spuren gesichert. Das Tiefbauamt des Kantons Zürich hat es mit einem Inserat im lokalen Anzeiger «Küsnachter» versucht. Bis am 9. Juni müsse der Mercedes Benz 313 Cdi weg sein. Sonst werde er abgeschleppt.
Er kommt wohl aus Schweden
«Es hat sich niemand bei uns gemeldet», sagt Thomas Maag, Mediensprecher des Tiefbauamts und des Küsnachter Organisationskomitees des Tour-de-Suisse-Starts. Die Suche hat also nichts gebracht. Deshalb wurde grosses Gerät aufgefahren. Am Dienstag wurde der Lieferwagen abgeschleppt.
Das Gefährt kommt wohl aus Schweden. Er war als Gebrauchtwagen wahrscheinlich auf dem Weg in den Osten Europas. Bestätigen kann dies aber niemand. Die ganze Sache bleibt mysteriös. Wer lässt einen auf den ersten Blick durchaus einwandfreien Glacéwagen einfach so ohne Nummernschilder stehen?
Export oder Schrott
«Der Lieferwagen steht nun auf dem Hof des Abschleppers», sagt Maag. Es werde entschieden, ob er verkauft wird und in den Export geht. Oder ob er verschrottet wird. Weil ein Verkauf des Wagens die Kosten des Abschleppens nicht deckt.