Die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG bestätigte gegenüber Keystone-SDA eine Meldung des «Landboten". Bruno Stefanini sei am Freitagmorgen friedlich eingeschlafen. Er lebte weitgehend zurückgezogen und zeigte sich nur selten in der Öffentlichkeit.
Stefanini kam 1924 als Sohn eines italienischen Einwanderers und einer Schweizerin zur Welt. Seine Laufbahn als Immobilienunternehmer begann damit, dass er den Ertrag des Restaurants seiner Eltern in den Kauf eines Mietshauses investierte, wie es auf der Website der SKKG heisst. Schon bald baute er seine erste Liegenschaft.
Während des Baubooms der Nachkriegszeit wurde Stefanini dann zum Multimillionär. In Winterthur besass er zahlreiche Liegenschaften, darunter auch das Sulzer-Hochhaus. In Winterthur war er während Jahrzehnten Garant für günstige Mieten. Allerdings liess er viele seiner Liegenschaften verlottern. Einige Häuser waren in so schlechtem Zustand, dass sie abgerissen werden mussten.
Dem Winterthurer Immobilienkönig gehörten aber auch vier Schlösser, darunter Grandson am Neuenburgersee. Stefanini machte sich daneben auch einen Namen als Kunstsammler: Diese Leidenschaft begann bereits im Gymnasium. Sein erstes Kunstwerk erwarb er Anfang der 1950er Jahre. Ab Mitte der 1970er Jahre fing er dann mit dem Ankauf von Kunstwerken und historischen Objekten an.
Gemäss SKKG-Website hat er diese Leidenschaft mit derselben Weitsicht und Begeisterung betrieben wie zuvor den Aufbau seines Immobilienimperiums. Er investierte einen Grossteil seines Vermögens in Kunstschätze. 1980 gründete er die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Sie soll rund 100'000 Werke umfassen.
Die SKKG gilt als eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Schweiz und umfasst neben Kunstwerken auch vier Schlösser und Kuriositäten wie etwa General Guisans Mantel, John F. Kennedys Pult und Greta Garbos Rolls-Royce. Die Stiftung war Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits, dem das Bundesgericht im vergangenen Sommer ein Ende setzte. Es hat Stefaninis Nachkommen Recht gegeben.
Sie können künftig den Stiftungsrat der SKKG bestimmen. Ehemalige Mitglieder hatten gefordert, dass der Stiftungsrat selbst seine Mitglieder bestimmen kann. Dabei warfen sie Stefaninis Nachkommen fehlendes Fachwissen vor. (SDA/zas)