Tidjane Thiams fünf grösste Baustellen bei der CS
Dougans Abgang ist 4 Mrd wert!

Tidjane Thiam ist der neue CS-Hoffnungsträger. Der Nachfolger von CEO Brady Dougan soll der Bank neuen Schwung verleihen. Diverse Probleme warten auf den neuen starken Mann der Credit Suisse.
Publiziert: 11.03.2015 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:58 Uhr
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Thiam (l.) und VR-Präsident Urs Rohner.
Foto: Keystone

Die Börse erwartet viel von Tidjane Thiam. Seit gestern Morgen stieg der Wert der CS um fast vier Milliarden Franken. Die Credit-Suisse-Aktie legte heute Morgen weitere zwei Prozent zu. Die Reaktionen auf die Wahl des neuen CEO Tidjane Thiam (52) sind durchwegs positiv.

Sein erster Auftritt war souverän. Und doch: Einen lockeren Job tritt der in der Elfenbeinküste geborene Manager nicht an. Das sind die grössten Baustellen des Dougan-Nachfolgers bei der Credit Suisse:

1. Investmentbanking
Tidjane Thiam wird den Umbau der CS vorantreiben. Und vermehrt auf die Vermögensverwaltung setzen. Er wird das risikoreiche Investmentbanking verkleinern. Oder sich sogar ganz von der «gefährlichen» Vermögensverwaltung trennen.

2. In Asien zulegen
Die Credit Suisse will in der Boomregion Asien wachsen. Und dort geschäften, wo der neue Reichtum zu Hause ist. Thiam, bisher Chef des britischen Versicherers Prudential, wird diesen Wachstumsprozess beschleunigen. Und das Geschäft weiter ausbauen. Der McKinsey-Mann hat Erfahrung in der Erschliessung von neuen Märkten.

3. Image verbessern
Brady Dougan (55) hat die CS ohne staatliche Hilfen durch die Finanzkrise geführt. Ein Sympathieträger aber war er nie. Nach dem 71-Millionen-Bonus 2010 wurde er zum Inbegriff eines Abzockers. Auch mit der Weigerung, Deutsch zu lernen, flogen ihm keine Herzen zu. Thiam spricht Deutsch. Seine offene, kommunikative Art wird positiv auf das Image der CS abfärben.

4. Starker Franken
Der starke Franken schadet auch der Credit Suisse. Das Vermögensverwaltung rentiert weniger. Die Bank verwaltet weltweit Vermögen in Euro und Dollar. Die meisten Kosten fallen aber in der Schweiz an. Und zwar in Franken. Thiam wird Kosten senken müssen. Und weitere Jobs ins Ausland auslagern.

5. Eigenkapitalquote erhöhen
Die europäische Konkurrenz ist besser kapitalisiert als die Credit Suisse. Ihre Eigenkapitalquote ist tiefer. 2,5 Prozent betrug Ende 2014 die sogenannte Leverage Ratio, also das Verhältnis des Kapitals zur Bilanzsumme. Bankenexperten gehen davon aus, dass die Quote international auf 3 Prozent angehoben wird. Da muss Thiam nachbessern. (pbe)

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