Auf einen Blick
- Zermatt testet digitale Skipässe auf dem Smartphone für einfacheren Zugang
- Andere Schweizer Skigebiete zeigen Interesse am neuen System
- In Kitzbühel nutzt ein einstelliger Prozentsatz der Gäste das Angebot
Mit dem Handy ist fast alles möglich. Aber eben nur fast. Der Türöffner zum unbeschwerten Skivergnügen war unser treuester Begleiter bis jetzt noch nicht, zumindest in der Schweiz. Doch das ändert sich gerade.
Das Skigebiet Zermatt hat einen Test mit digitalen Skipässen auf dem Smartphone gestartet. Das Handy muss an den Zugangsschranken nicht aus der Jacke geholt werden, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Es reiche, wenn es in der linken Jackentasche getragen werde. Bislang war der Zugang zum Skispass über die depotpflichtige Keycard oder den Swisspass möglich.
Weit verbreitete Keycard
Trotz der Depotpflicht: Welche Familie hat nicht eine umfangreiche Sammlung der bunten Karten zu Hause, einfach weil die Keycard oft im Ärmel der Skijacke oder in der Tasche der Skihose vergessen geht.
Nun nützt Zermatt die Einführung eines neuen Zugangssystems für umfangreiche Tests mit dem digitalen Skiticket auf dem Handy. Noch ist die Testphase nicht abgeschlossen, Zermatt will später über den konkreten Einführungszeitpunkt informieren.
Auch andere Schweizer Skigebiete würden Interesse am neuen System bekunden. In St. Moritz gibt es ein digitales Ticket bereits für Fussgänger, allerdings noch nicht für Skifahrer.
Kinder haben kein Smartphone
Kitzbühel in Österreich hat das System schon vergangene Saison eingeführt. Nur ein einstelliger Prozentsatz der Gäste würden das Angebot nutzen, Tendenz steigend. Leere Akkus seien kaum ein Problem, sagte ein Sprecher vom Skigebiet in Kitzbühel zur «Sonntagszeitung»: «Die Nutzer sind in der Regel digital affin und achten darauf, mit ausreichend Akkuleistung auf die Piste zu gehen.» Je nach Smartphone-Modell liege der Akkuverbrauch bei einem bis drei Prozent.
In anderen von der Zeitung befragten Skigebieten ist die Skepsis gegenüber dem Skiticket im Smartphone grösser. Dabei geht es nicht um Sorgen um die Akkuleistung, sondern um technische Schranken: Fürs Skifahren muss in den meisten Gebieten ab sechs Jahren gezahlt werden. Doch dürften wohl die wenigsten der Dreikäsehochs auf einem Brett oder zwei Latten schon ein eigenes Smartphone in der Tasche haben. Aber vielleicht ändert sich das ja noch mit der Zeit.