Nur wenige Monate nach der umstrittenen Präsidentenwahl in der Elfenbeinküste haben die Bewohner des westafrikanischen Landes am Samstag ein neues Parlament gewählt. Der Urnengang galt als wichtiger Test für die Stabilität des Landes, nachdem Ende vergangenen Jahres bei politischer Gewalt mehr als 80 Menschen getötet worden waren. Mehr als sieben Millionen Menschen waren aufgerufen, über die Verteilung der 255 Sitze im Parlament zu entscheiden. Dafür bewarben sich mehr als 1500 Kandidaten.
Die Präsidentenwahl Ende Oktober vergangenen Jahres war von politischer Gewalt überschattet und von der Opposition boykottiert worden. Als klarer Sieger ging nach Angaben der Wahlkommission Amtsinhaber Alassane Ouattara hervor, der dadurch seine dritte Amtszeit gewann und im Dezember vereidigt wurde.
Die Opposition hatte vor der Präsidentenwahl geltend gemacht, dass in der Verfassung für den Staatschef nur maximal zwei Amtszeiten vorgesehen sind. Trotz dieser Amtszeitbeschränkung hatte das Verfassungsgericht Ouattara die erneute Kandidatur erlaubt. Die umstrittene Begründung dafür lautete, dass nach einer Verfassungsänderung im Jahr 2016 die Zählung der Amtszeiten neu begonnen habe.
(AFP)