Damit habe der drittgrösste Mobilfunker der Vereinigten Staaten 45 Prozent des angebotenen Frequenzen ersteigert. Frequenzen sind für den Mobilfunk unerlässlich, sehr knapp und deshalb heiss begehrt. Die Bonner Mutter griff der Tochter für die Versteigerung mit Milliarden unter die Arme.
Die Auktion war bereits Mitte Februar mit Abschluss der Hauptbieterrunden weitgehend vorbei. Die finalen Gebote summierten sich laut dem Veranstalter FCC auf knapp 20 Milliarden Dollar. Damit kommen die Telekomunternehmen wesentlich günstiger weg als gedacht. Zu Beginn der Veranstaltung vor einem Jahr lagen die Preiserwartungen bei 86 Milliarden Dollar.
Weitere erfolgreiche Bieter sind der FCC zufolge der Satelliten-Fernsehbetreiber Dish mit 6,2 Milliarden Dollar sowie der Kabelkonzern Comcast, der 1,7 Milliarden Dollar springen lässt.
Die beiden grössten Mobilfunkunternehmen des Landes blieben überraschend an der Seitenlinie: AT&T kaufte für 900 Millionen Dollar ein, Verizon gab gar nichts aus. Die Zurückhaltung ist einer der Gründe, warum die Gebote auf der Auktion nicht wie im Vorfeld erwartet in den Himmel schossen.
Das offizielle Ende der Versteigerung markiert Experten zufolge den Start einer Übernahmewelle auf dem US-Telekom-Markt. T-Mobile US steht dabei wegen des anhaltenden Geschäftserfolges bei Kunden im Mittelpunkt.
Nach Aussagen von Insidern vom Februar will der japanische Telekom-Riese Softbank die Mehrheit an seinem glücklosen US-Mobilfunker Sprint an die Telekom-Tochter verkaufen. Softbank arbeite an einem solchen Deal mit T-Mobile US, hatten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.
Im Jahr 2016 blieb T-Mobile US die grösste Wachstumslokomotive des Konzerns. Der Handy-Netzbetreiber steigerte dank gut acht Millionen neuen Kunden den Jahresumsatz um 17 Prozent auf knapp 34 Milliarden Euro. Damit kam etwa jeder zweite Euro des 73 Milliarden Telekom-Gesamtumsatzes von der anderen Seite des Atlantiks.
An der Börse ist T-Mobile US 53 Milliarden Dollar wert - zwei Drittel der Aktien gehören der Telekom. In den nächsten zwei Wochen dürfen übernahmewillige Telefon-Konzerne nach den Vorschriften der FCC nicht miteinander sprechen.