In den ersten neun Monaten schrieb Sunrise insgesamt einen Verlust von 138 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. In der ersten Jahreshälfte hatten Kosten für den Börsengang und Lizenzzahlungen Sunrise tief in die roten Zahlen gerissen.
Der bereinigte Betriebsgewinn vor Amortisationen und Abschreibungen (EBITDA) sank von Januar bis September auf 450 Millionen von 472 Millionen Franken in der Vorjahresperiode. Der Umsatz sank um 3,7 Prozent auf 1,464 Milliarden Franken.
Im dritten Quartal sank der Umsatz noch stärker um 8,5 Prozent auf 487 Millionen Franken. Als Gründe gab Sunrise die Anpassung der Roamingpreise, die Stärke des Schweizer Frankens sowie einen Umsatzrückgang bei den Handygeräten an. Mit dem Kundenwachstum zeigt sich Sunrise dennoch zufrieden.
Es sei eines der stärksten Quartale hinsichtlich des Kundenwachstums bei den Postpaid-Kunden, sagte Uwe Schiller, Leiter der Investorenbeziehungen bei Sunrise. Die Zahl der Abonnenten im Mobilfunk stieg gegenüber dem Vorquartal um 23'900. Per Ende September verzeichnete Sunrise 1,397 Millionen Abo-Kunden.
Seit einigen Jahren setzen Kunden bei ihren Handytarifen vermehrt auf Abos statt Vorauszahlungs-Modelle. Allerdings verlor Sunrise im Jahresvergleich mehr Prepaid-Kunden als das Unternehmen Abonnenten gewinnen konnte. Da die Zahl der Prepaid-Kunden zurückging, sank die Zahl der Mobilfunk-Kunden insgesamt um 57'000.
Zulegen konnte Sunrise aber bei Internet- und TV-Kunden. Im kompetitiven Marktumfeld habe Sunrise eine gute Leistung gezeigt, sagte Schiller gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Der im September angekündigte Stellenabbau ist wie angekündigt zu einem grossen Teil schon über die Bühne. Der Grossteil der Mitarbeiter sei bereits informiert und freigestellt worden, sagte Schiller. Einige wenige hätten im dritten Quartal noch nicht informiert werden können, da sie krank oder in den Ferien waren. Insgesamt fallen wie angekündigt bis zu 165 Vollzeitstellen beziehungsweise 175 Mitarbeiter weg.
Für die Restrukturierung verbuchte Sunrise von Juli bis September Kosten von rund 20 Millionen Franken. Auf der anderen Seite konnten Rückstellungen für Pensionskassenzahlungen aufgelöst werden, was den Effekt kompensierte.