Der japanische Technologiekonzern Softbank peilt für Dezember einen Mega-Börsengang seiner Mobilfunk-Sparte an. Gründer Masayoshi Son hofft auf Einnahmen von 2,4 Billionen Yen (18,7 Mrd Euro). Das wäre der bisher grösste Börsengang in Japan. Den globalen Rekord wird Softbank Mobile mit einem Dollar-Volumen von rund 21,1 Milliarden allerdings entgegen vorherigen Erwartungen nun doch verfehlen. Ihn hält seit 2014 die chinesische Handelsplattform Alibaba mit Einnahmen von 25 Milliarden Dollar.
Bei dem Börsengang am 19. Dezember sollen gut 36 Prozent der Mobilfunk-Sparte gelistet werden. Softbank wird damit die Kontrolle behalten. Das Telekommunikations-Geschäft gilt als die Geldmaschine der Softbank-Gruppe.
Milliardär Son treibt mit der Platzierung die Neuausrichtung seines Imperiums voran. Der als Mobilfunk-Anbieter gross gewordene Konzern agiert inzwischen verstärkt als Technologie-Investor. Unter anderem mit einer massiven Geldspritze aus Saudi-Arabien setzte Son den rund 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund für Investitionen in Technologie-Unternehmen auf. Der Fonds stieg unter anderem bei Uber und anderen Fahrdienst-Vermittlern ein. Nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul wurde vermehrt kritisiert, dass sich Softbank so stark auf Geld aus dem Land verlässt. Der Softbank-Gründer braucht zugleich neue Geldquellen, um weiter investieren zu können.
Erste Pläne für einen Börsengang waren bereits Anfang des Jahres bekanntgeworden. Son steht inzwischen unter Druck, mit dem Vorhaben voranzukommen. Denn das Umfeld ist nicht ganz unproblematisch: Softbanks Mobilfunk-Geschäft droht ein möglicher Preiskrieg, nachdem die japanische Regierung Druck wegen ihrer Ansicht nach zu hohen Kundenrechnungen gemacht hat. Der grösste japanische Mobilfunkanbieter NTT Docomo kündigte deshalb bereits umfangreiche Preissenkungen an. Zudem kommt neue Konkurrenz vom Online-Händler Rakuten, der kürzlich ein eigenes Angebot im unteren Preissegment ankündigte.