Der Umsatz schrumpfte um 2,5 Prozent auf 245,7 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) fiel sogar um 9,1 Prozent auf 105,4 Millionen Franken. In den Zahlen ist allerdings die Änderung der Rechnungslegungsvorschriften (IFRS 16) ausgeklammert.
Operativ schlug die Abwanderung von UPC und Coop zur Konkurrentin Swisscom bei Salt markant aufs Ergebnis durch. Seit Anfang Jahr telefonieren bekanntlich die Mobilfunkkunden der Kabelnetzbetreiberin und der Detailhändlerin nicht mehr über das Salt-Netz, sondern über jenes der Swisscom. Dadurch verlor Salt 7,1 Millionen Franken Umsatz und 6,7 Millionen Franken EBITDA.
Ohne diese Verluste wäre der Umsatz um 0,3 Prozent gestiegen und der bereinigte EBITDA nur um 3,5 Prozent gesunken, hiess es. Allein wegen der Abwanderung von Coop seien 17'000 Kunden verloren gegangen. "Die Abgänge aus früheren Coop-Mobile-Verträgen werden im zweiten Quartal deutlich tiefer liegen und danach ausklingen", betonte Salt.
Unter dem Strich brach der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom auf 6,9 Millionen Franken ein. Vor einem Jahr hatten noch 16 Millionen Franken in der Kasse geklingelt.
Ein weiterer Grund für den Gewinnrückgang sind unter anderem die höheren Ausgaben für Marketing und Verkauf. So habe Salt im ersten Quartal 9'000 neue Kunden gewonnen, wenn man den Wechsel von Coop und UPC ausklammere, sagte Salt-Chef Pascal Grieder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Ein Jahr zuvor seien es lediglich 200 neue Kunden gewesen. Das habe die Kosten nach oben getrieben.
Beim TV- und Internetangebot auf den Glasfasernetzen sei Salt gut unterwegs, sagte Grieder: "Wir haben das Produkt deutlich verbessert." Wie viele Kunden Salt im Festnetz habe, wollte Grieder allerdings nicht bekannt geben.
"Insgesamt sind wir auf konsolidierter Ebene nicht sehr erfreut über die Finanzzahlen", sagte der Salt-Chef. Aber die vor sechs Monaten lancierte Strategie trage langsam Früchte. So gebe es deutlich weniger Anrufe von Kunden auf der Hotline. "Wir haben ein Weltklasse-Netzwerk."
Zudem hätten sich die Volumen und die Werthaltigkeit der Kunden verbessert. Salt habe überdies Fortschritte im Firmenkundengeschäft gemacht. "Wir sind da sehr optimistisch", sagte Grieder.
Und man habe 2'800 Handyantennenmasten an die spanische Cellnex für 800 Millionen Franken verkaufen können. Mit dem Geld will Salt Schulden abbauen. Auf der anderen Seite muss Salt nun Miete für die Antennenmasten bezahlen. Das koste 35 bis 40 Millionen Franken pro Jahr.
Ein weiterer Effekt resultiert aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften (IFRS 16). Dies treibe im Gesamtjahr 2019 den EBITDA um 60 bis 65 Millionen Franken in die Höhe, erklärte Salt. Alleine im ersten Quartal habe das 17 Millionen Franken ausgemacht. Deshalb sei der bereinigte EBITDA von Januar bis März um 7,6 Prozent auf 122,4 Millionen Franken gestiegen.
Im zweiten Halbjahr will Salt die neue Mobilfunkgeneration 5G in Betrieb nehmen. Ein Startdatum liess sich Grieder nicht entlocken. Die Vorstösse von Politikern für 5G-Moratorien seien besorgniserregend. Es würden bereits jetzt Baugesuche für neue Antennenstandorte verzögert.
(SDA)