Die Zahl der falschen Noten geht seit Jahren zurück. Dagegen sind die Fälle von gefälschten Münzen stark gestiegen. 2018 wurden stolze 6512 falsche Fünfliber sichergestellt. Zum Vergleich: In den Jahren 2006 und 2007 wurden nur 17, beziehungsweise 6 falsche Fünfliber vom Fedpol aus dem Verkehr gezogen.
Diese Zunahme liegt gemäss Fedpol wohl an den immer moderneren Geräten in der Zahlungs- und Bargeldverarbeitung. Diese würden die Falschmünzen heute besser erkennen und aus dem Zahlungsverkehr herausnehmen. Falsche Fünffränkler sind meistens leichter als originale und haben einen anderen Klang, wenn man sie auf den Boden fallen lässt.
«Münze kam immer wieder raus»
Im Sommer wollte BLICK-Leserin Valeska O.* (47) von der Zürcher Bahnhofstrasse das Tram Richtung Seefeld nehmen. Da sie kein Kleingeld bei sich hatte, kaufte sich am Mövenpick-Stand ein Glacé und bekam einen Fünffränkler zurück. «Ich dachte schon, dass er sehr leicht ist. Aber da ich pünktlich an einem Sitzungstermin teilnehmen musste, rannte ich zum nächsten Apparat. Doch auch dieser hat die Münze durchlaufen lassen, sie kam immer und immer wieder raus», erinnert sie sich.
Beim genaueren Hinschauen war für sie sofort klar, dass es sich um eine Fälschung handeln muss. «Es war ärgerlich, denn ich musste weiter rennen und nochmals etwas kaufen, um an Kleingeld für das Tram zu kommen.» Den falschen 5-Fränkler hat sie BLICK zur Verfügung gestellt.
Risiko bei Noten sinkt
Die bei Notenfälschern beliebteste Schweizer Banknote ist die 1000-Franken-Note. Im Jahr 2000 gerieten noch 17'654 falsche Tausender in Umlauf. Die meisten waren Drucke. Nur ein paar wenige davon wurden mit dem Farbkopierer hergestellt.
Beliebt ist die 1000-Franken-Note natürlich auch heute noch. Doch die Notenfälscher wagen sich nicht mehr an sie heran. Für das letzte Jahr weist die Falschgeldstatistik nur noch 82 gefälschte Tausender aus. Gegenüber dem Jahr 2000 entspricht dies einem Rückgang von über 99,5 Prozent. Die Daten stammen vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) und liegen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.
Risiko bei Noten sinkt
Nicht nur falsche Tausender tauchten in den letzten Jahren weniger auf. Das Risiko, dass beim Rückgeld auch irgend eine andere gefälschte Banknote darunter ist, sinkt seit Jahren.
Das Jahr 2018 markiert sogar einen Rekord: Noch nie kamen so wenige Blüten in den Umlauf, exakt 1200 Exemplare. Ihr nomineller Wert belief sich auf 208'140 Franken. 2001 belief sich der nominelle Wert aller gefälschten Banknoten noch auf über 65 Millionen Franken. 2003 waren es 18 Millionen und 2013 nur noch fast eine halbe Million.
Schweizer Banknoten sind fälschungssicher
Die grosse Mehrheit der Fälschungen des vergangenen Jahres wurde mit dem Tintenstrahldrucker hergestellt (87,9 Prozent), die restlichen Noten mit Farbkopierern und Druckern.
Auch dem Fedpol ist der Rückgang aufgefallen. In ihrem aktuellen Jahresbericht führt sie zwei Gründe dafür an. Einerseits seien die Schweizer Banknoten «sehr fälschungssicher». Der andere Grund sei der kleine Schweizer Geldmarkt. Falsche Euro- und Dollarnoten wären deutlich attraktiver, schreibt das Fedpol.
Ob der Trend anhält, sei schwierig abzuschätzen, so das Fedpol auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: «Eine Prognose zu erstellen, ist sehr schwierig.» Falschgelddelikte seien sehr volatil. Neue Druckgeräte mit verbesserter Druckqualität könnten wieder zu einem plötzlichen Anstieg führen.
Wenn offensichtlich oder mutmasslich gefälschte Noten oder Münzen auftauchen, leiten Polizei, Banken, Post oder andere Institutionen diese Fälschungen an das Fedpol weiter. Die Bundesanwaltschaft eröffnet dann ein Strafverfahren.
* Name der Redaktion bekannt