Senioren und Risikopatienten sollten schon bald ein drittes Mal den Arm hinhalten. «Für ältere Leute, die Januar bis März geimpft wurden, wäre es empfehlenswert, wenn diese vor dem Winter mit einer dritten Dosis geimpft würden», sagt Christian Münz (51), Immunbiologe und Mitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Laut dem Wissenschaftler gibt es zwei Gruppen der Geimpften: Die einen haben eine ausreichende Immunantwort entwickelt. Bei anderen gab es von Beginn an keinen guten Immunschutz. Letztere sollen nun eine dritte Dosis erhalten. «Damit der Immunschutz so stark abfällt, dass eine schwere Erkrankung möglich wird, braucht es in der Regel zwölf Monate. Insbesondere bei älteren Menschen kann dies früher der Fall sein», sagt Münz.
Drittimpfungen im September oder Oktober
Münz hält eine dritte Impfdosis für ab 65-Jährige für gerechtfertigt. Der Immunbiologe sagt: «Man muss auf jeden Fall jetzt alles aufgleisen, damit die Impfungen im September oder Oktober stattfinden können.» Auch für Risikogruppen brauche es eine Auffrischungsimpfung.
Die Delta-Variante besorgt den Immunbiologen: «Idealerweise würde eine dritte Impfdosis an die Delta-Variante angepasst, aber entsprechende angepasste Impfstoffe stehen vermutlich in den nächsten Monaten noch nicht zur Verfügung.» Das BAG klärt zurzeit ab, ob und wann dritte Impfdosen verabreicht werden. Dies sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, Mitte August vor den Medien. (SDA/knr)