An den Bösen weltweit herrscht wegen der überraschend hohen Teuerung in den USA seit Freitagnachmittag eine Ausverkaufsstimmung. Die Daten hätten die Hoffnungen der Investoren definitiv zerstört, dass die Teuerung lediglich ein vorübergehendes Phänomen sei, heisst es in Marktkreisen. Vielmehr müsse man sich wohl auf eine längere Phase steigender Preise einstellen.
Die Zinsängste verstärken sich deshalb weiter und die Stimmen, welche für diesen Mittwoch am Treffen der US-Notenbank einen grossen Zinsschritt von 0,75 Prozent vorhersagen, mehren sich. Laut einem Kommentar von Swissquote werden die Chancen auf einen derart hohen Zinsschritt mittlerweile auf über 50 Prozent eingeschätzt.
Dies wiederum weckt Ängste vor einer Rezession, sagen Börsianer. Die angeschlagene Stimmung wird ausserdem von neuen Massentests im Zusammenhang mit Corona in China getrübt.
Der Swiss Market Index (SMI) gibt um 10.30 Uhr rund 1,5 Prozent nach und notiert bei 10'920 Punkten. Am letzten Freitag hatte das Börsenbarometer schon 2,1 Prozent nachgegeben. Das bisherige Jahrestief markierte der SMI Anfang März bei 10'871 Punkten kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegse.
Die stärksten Verluste im SMI verbuchen aktuell Richemont (-4,1%). Verluste von mehr als 3 Prozent erleiden dahinter Logitech und Partners Group. Neun weitere Papiere geben mehr als 2 Prozent nach. Einziger Gewinner bei den 20-SMI-Titeln sind aktuell die defensiven Nestlé-Aktien.
An anderen Handelsplätzen geht es zum Teil noch stärker abwärts. So büsst der deutsche DAX 2,0 Prozent ein und der französische CAC 40 2,3 Prozent. In Japan hatte davor der Leitindex Nikkei 225 3,0 Prozent tiefer geschlossen. (SDA)