Der Uhrenbranche gehe es nach dem Frankenschock nicht so schlecht, sagt ean-Claude Biver, Chef von LMVH. Die Währungsschwankungen seien zum grossen Teil schon verdaut. Biver ist entsprechend optimistisch: «Vielleicht wird die Industrie auch zwischen 1 und 3 Prozent stärker wachsen. Mein persönliches Ziel ist, mindestens 0,5 Prozent besser abzuschneiden als der Markt», gibt er im Interview mit der «SonntagsZeitung» die Marschrichtung für 2015 vor.
LVMH hat auch bereits seine Preise angepasst. Im Euroraum wurden sie zwischen 5 und 7 Prozent erhöht. Zudem könne LVMH als international tätiger Konzern die Werbung in günstigen Währungsräumen einkaufen. «Oder wir bezahlen Markenbotschafter in Euro statt in Franken», sagt er.
Zur Uhrensparte des französischen Luxuskonzerns LVMH (Louis Vuitton, Fendi, Kenzo) zählen beispielsweise die Marken Hublot, TAG Heuer und Zenith.
Für TAG Heuer plant Biver eine Smartwatch. Sie soll im Herbst auf den Markt kommen. Der Uhrenhersteller will für die Prozessoren mit Partnern aus den USA zusammenarbeiten. Noch ungelöst ist aber, wie die Vorgaben für Swiss made dennoch erreicht werden. Möglichkeiten sieht Biver in einer Hybrid-Uhr. Klar ist: Bivers Smartwatch soll der von Apple ähneln. «Da wir sechs Monate später kommen werden wir an der Spitze der Technologie stehen und Apple bei den Funktionen vielleicht noch übertreffen», erklärt der umtriebige Uhrenchef. Die TAG Heuer soll zum Beispiel über ein GPS-System verfügen.
Seine frühere Kritik an der Apple-Uhr nimmt er jetzt. zurück. «Ich sagte, sie sei nicht sexy und ihr fehlten gewisse Funktionen. Aber das war unüberlegt. Ich habe nun verstanden, was die Apple-Uhr ausmacht. Sie hat die DNA von Apple, sie sieht aus ein Miniatur-iPhone und ist damit unverwechselbar», sagt er. (SDA)