Syngenta-Übernahme
Viele Multis sind scharf auf die Saatgut-Braut

Der Agrarkonzern Monsanto will den Schweizer Konkurrenten Syngenta übernehmen. Dabei müsste er die Saatgut-Sparte von Syngenta abstossen. Mehrere Kandidaten kämen für einen Kauf der Sparte infrage.
Publiziert: 04.06.2015 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:46 Uhr
Bohnen wachsen in einem Forschungslabor von Syngenta (Archiv)
Foto: Keystone

Die Übernahme des Schweizer Agrochemie-Konzerns Syngenta wird immer wahrscheinlicher. Der amerikanische Agrarriese Monsanto führt Gespräche mit Syngenta, nachdem die Schweizer sein erstes Angebot abschlugen. Zu niedrig sei der Preis gewesen.

Insider behaupten, BASF erwäge ebenfalls eine Übernahmeofferte.

Drei potenzielle Käufer

Im Falle, dass Monsanto Syngenta übernimmt, muss er jedenfalls die Saatgutsparte abstossen. So würden es die Kartellbehörden wohl verlangen.

Wahrscheinliche Interessenten für eine Übernahme des Saatgutbereichs von Syngenta sind BASF, Bayer und KWS Saat.

Gute Gelegenheit für BASF und Bayer

«Bayer hat kein starkes Saatgutgeschäft und BASF gar keines. Die beiden Unternehmen müssten sehr interessiert sein, bei so einer Gelegenheit dieses Saatgutgeschäft zu kaufen», sagt Analyst Christian Faitz von Kepler Cheuvreux zum «Schweizer Bauer».

Er vermutet, die deutsche BASF werde das Rennen machen. Denn zwischen Bayer und Syngenta gebe es einige Überlappungen, etwa bei Obst- und Gemüsesaatgut.

Zudem sei Bayer, ebenfalls ein deutscher Konzern, noch mit der jüngst zugekauften Medikamentensparte beschäftigt, sagt der Analyst.

KWS Saat ebenfalls im Gespräch

Er glaubt, BASF könne sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Die Saatgutsparte passe bestens zu seinem Pestizid-Angebot. Dem schliesst sich auch der Analyst Martin Schreiber von der Zürcher Kantonalbank an.

Insider halten auch den deutschen Konzern KWS Saat für einen potenziellen Käufer.

Syngenta-Aktien im Hoch

Die Bekanntgabe von Gesprächen zwischen Syngenta und Monsanto haben die Syngenta-Aktien in die Höhe getrieben. Kurz nach Handelsbeginn lag der Kurs schon 2,3 Prozent höher als am Vortag.

Mit der Sache vertraute Personen behaupten, Syngenta hätte sich nur zu Gesprächen mit Monsanto bereit erklärt, wenn der Konzern das Angebot gegenüber dem ersten erhöhe und wenn er bei einem Scheitern der Verhandlungen eine Entschädigung in Milliardenhöhe bezahle. (ogo)

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