Es bestünden Anhaltspunkte, dass die Zusammenarbeit bei der zielgruppenspezifischen TV-Werbung eine marktbeherrschende Stellung begründe oder verstärke.
SRG, Swisscom und Ringier hatten im August über das neue Gemeinschaftsunternehmen informiert: In einer neuen Firma wollen sie die Vermarktung ihrer Medienangebote und Werbeplattformen bündeln.
Das Vorhaben führte bereits kurz danach zu einem Eklat: An einer Klausurtagung des Präsidiums des Verbandes Schweizer Medien (VSM) gab es gemäss Ringier «intensive Diskussionen» über die geplante neue Vermarktungsorganisation.
In diesen Diskussionen habe der VSM faktisch ein Werbeverbot für die SRG gefordert. «Dies ist eine Radikalforderung, hinter der Ringier nicht stehen kann», wurde Ringier-Chef Marc Walder in einer Mitteilung vom August zitiert. Ringier trat in der Folge aus dem Verband aus.
Der VSM kritisierte, das Joint Venture zwischen Swisscom, SRG und Ringier verzerre den Wettbewerb in der Medienbranche zusätzlich. Es gehe nicht an, dass der Bund über die mit der gebührenfinanzierte SRG und die mehrheitlich von der Eidgenossenschaft gehaltene Swisscom mit dieser neuen Vermarktungsfirma dazu beitrage, in den bereits verzerrten Wettbewerb im Medienbereich einzugreifen. Auch sei es bedauerlich, dass dies zusammen mit einem der grössten privaten Medienhäuser der Schweiz erfolge.