Die Pannenserie bei der Swisscom geht weiter. In der Nacht auf Freitag fiel das Festnetz während rund acht Stunden komplett aus. Noch gravierender: Auch die Notrufnummern 112 und 117 waren betroffen. Und das ausgerechnet in einer Nacht mit Starkregen! Wer einen überfluteten Keller melden wollte, musste die Feuerwehr auf dem Handy anrufen.
Es ist nur das jüngste Ereignis in einer regelrechten Pannenserie. Swisscom-Chef Urs Schaeppi war im letzten Jahr nach den wiederholten Pannen deswegen mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Trotz neuerlichem Grossausfall will der Chef nicht Red und Antwort stehen. Es sei kein Interview möglich, heisst es auf Anfrage von Blick. An Schaeppis Platz nimmt der Chef der Swisscom-Medienstelle, Sepp Huber, Stellung zum Notruf-Debakel.
Blick: Herr Huber, nehmen Sie es nicht persönlich, aber wir hätten lieber mit Herrn Schaeppi gesprochen. Warum steht der Chef nicht hin, wenn es brennt?
Sepp Huber: Es ist üblich, dass im ersten Moment die Sprecher Auskunft geben. Bei uns laufen alle Informationen zusammen. Weitere Leute werden erst später involviert.
Nochmal: Warum drückt Urs Schaeppi sich um eine Stellungnahme zur Riesenpanne? Heisst das, er weiss aktuell gar nicht über die Details der Panne Bescheid?
Er ist natürlich informiert, ist auch nahe dran. Die zahlreichen Medienanfragen laufen aber über die Medienstelle. Wir wollen den Medien ja möglichst rasch Auskunft geben.
Wissen Sie mittlerweile mehr zu den Ursachen der Störung?
Die technische Störung ist ab Mitternacht aufgetreten. Betroffen waren das Festnetz, Geschäftsnummern und zum Teil auch Notrufnummern. Was nach unserem Wissensstand immer funktioniert hat, waren Anrufe von Handy zu Handy. Das war natürlich auch wichtig, um die Notrufe aufrecht zu erhalten. Die Fehlerquelle konnte isoliert werden. Eine vertiefte Ursachenanalyse ist im Gange. Die Systeme stehen weiterhin unter enger Beobachtung der Spezialisten.
Jetzt werden Details zur Ursache der Swisscom-Panne von der Nacht auf Freitag bekannt: Nach Wartungsarbeiten an einer Plattform in einem Rechenzentrum sei ein unvorhergesehenes Fehlverhalten aufgetreten, meldet Swisscom. «Durch die Isolation der betroffenen Netzwerkkomponente konnte die Störung behoben werden. Die detaillierte Ursachenanalyse läuft weiterhin», sagt Swisscom Sprecherin Sabrina Hubacher. Der Telekomriese entschuldigt sich: «Wir haben Verständnis, dass KundInnen, Politik und Öffentlichkeit verärgert und verunsichert sind. Wir werden den Vorfall im Detail analysieren und stehen dazu auch im Dialog mit Politik und Behörden.» Hubacher: «Die heutige Störung wird im Detail aufgearbeitet. Für weitere Aussagen ist es heute zu früh.»
Jetzt werden Details zur Ursache der Swisscom-Panne von der Nacht auf Freitag bekannt: Nach Wartungsarbeiten an einer Plattform in einem Rechenzentrum sei ein unvorhergesehenes Fehlverhalten aufgetreten, meldet Swisscom. «Durch die Isolation der betroffenen Netzwerkkomponente konnte die Störung behoben werden. Die detaillierte Ursachenanalyse läuft weiterhin», sagt Swisscom Sprecherin Sabrina Hubacher. Der Telekomriese entschuldigt sich: «Wir haben Verständnis, dass KundInnen, Politik und Öffentlichkeit verärgert und verunsichert sind. Wir werden den Vorfall im Detail analysieren und stehen dazu auch im Dialog mit Politik und Behörden.» Hubacher: «Die heutige Störung wird im Detail aufgearbeitet. Für weitere Aussagen ist es heute zu früh.»
Ist Ihr Unternehmen überfordert, oder warum hat es so lange gedauert, bis die Störung behoben wurde?
Wir mussten gemeinsam mit den Systemlieferanten erst analysieren, wo die Ursache liegt. Das lief unter Hochdruck die ganze Nacht. Unsere Leute waren voll im Einsatz. Seit 8 Uhr am Freitagmorgen ist die Störung behoben.
Was sagen Sie den Betroffenen, die in der Unwetternacht vergeblich versuchten, die Feuerwehr zu alarmieren?
Wir bedauern solche Störungen sehr. Wir haben letztes Jahr weitere Massnahmen getroffen, Verbesserungen vorgenommen. Wir haben eine sogenannte Leitweglenkung. Das heisst, wenn es eine Störung gibt, werden die Notrufe weitergeleitet. Das hat letzte Nacht in gewissen Fällen gegriffen – aber offenbar nicht in allen. Die Kantone haben aber auch Handynummern bekannt gegeben, so dass die Alarmzentralen von Polizei, Feuerwehr und Ambulanz stets erreichbar waren. Denn wie gesagt: Von Handy zu Handy hat die Telefonie die gesamte Nacht funktioniert.
Welcher Zusammenhang besteht da mit früheren Pannen?
Wir wissen noch nicht, ob da ein Zusammenhang mit früheren Pannen besteht. Wir analysieren das noch im Detail.
Steht die Pannenserie für ein generelles Swisscom-Problem, gar ein marodes Netz?
Nein. Das Netz wird laufend an die digitalen Anforderungen angepasst. Das heisst auch: Wir machen jede Woche Tausende Eingriffe am Netz, um dem wachsenden Bedarf unserer Kundinnen und Kunden zu decken und beispielsweise Sicherheitsupdates vorzunehmen. Das kann auch mal zu Störungen führen. Wir tun unser Möglichstes, um diese Störungen zu minimieren. Aber wir müssen uns klar sein: Eine 100-prozentige Verfügbarkeit gibt es nicht.
Mit anderen Worten, mit einem achtstündigen Ausfall der Notrufnummern wie letzte Nacht muss man ab und an rechnen?
Der Notruf ist natürlich ein besonders heikler Punkt. Wir werden entsprechende Konsequenzen ziehen.
Wie sehen diese aus? Hat Urs Schaeppi keine Zeit für uns Medien, weil er gerade seine Kündigung verfasst?
Wir müssen erst analysieren, was genau passiert ist. Erst dann können wir entscheiden, welche Konsequenzen wir treffen, damit es solche Störungen in Zukunft nicht mehr gibt.