Paukenschlag der Swisscom: Der Branchenprimus schafft für seine Infinity-Kunden die Roaminggebühren ab. «Wir haben damit das mit Abstand günstigste Roamingangebot im Schweizer Markt. Wir sind Roaming-Weltmeister», verkündet Swisscom-Chef Urs Schaeppi.
Die Konkurrenz sei nun gefordert, findet Ralf Beyeler, Telekomexperte beim Internetvergleichsdienst Comparis. «Die haben seit Jahren gleich hohe Roaming-Tarife», sagt er.
Und wie reagieren die beiden? Orange gibt sich gelassen. «Wir haben letzten September als erste die EU-Roaming-Flatrate eingeführt», erklärt Sprecherin Therese Wenger. Für einen Monat kostet die Roaming-Flatrate 85 Fr. und erlaubt unlimitierte SMS und Telefonie. Wenger behauptet: «Orange ist bei vergleichbarem Angebot mindestens 25 Prozent günstiger».
Sunrise hat am Dienstag ebenfalls bereits ein neues Roaming-Produkt lanciert. Dieses kostet 35 Franken monatlich und kann mit dem bestehenden Abo kombiniert werden. Für den Betrag kann für 200 Minuten aus Europa telefoniert werden. Eingehende Anrufe sind unlimitiert. Daten sind im Umfang von 200 Megabyte sind im Angebot enthalten.
Ist die neue Preisoffensive von Swisscom also bloss ein Marketing-Gag? Nein, sagt Experte Beyler. Bei Orange beispielsweise lohne sich das Flatrate-Angebot nur für Leute, die extrem viel im Ausland seien. Die Grundgebühr ist mit 85 Franken nämlich sehr hoch.
Aber auch mit dem neuen Swisscom-Angebot fahren längst nicht alle Kunden besser. «Nur wer öfters telefoniert, fährt mit einem Infinity-Abo besser, selbst wenn man den neuen Vorteil des Gratis-Roamings berücksichtigt», so Beyler.
Und welches Abo würde Profi Beyeler kaufen, wenn er eine neues haben müsste? «Ich würde das M-Budeg-Angebot nehmen, das kostet 29 Franken im Monat». Dieses Angebot decke all seine Bedürfnisse ab. (rsn)