Swisscom-Chef Urs Schaeppi (58) präsentierte heute das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahrs. Doch seine Zahlen hatten es schwer gegen die Neuigkeiten der Konkurrenz. Einen Tag zuvor bestätigte Sunrise, über einen Kauf mit UPC zu verhandeln. Einer neuen gestärkten Konkurrenz schaut Schaeppi gelassen entgegen: «Die Swisscom ist gut und breit aufgestellt.»
Überraschend kommen für Schaeppi die Gespräche zwischen den beiden Konkurrenten nicht. «Eine Konsolidierung auf dem Markt ist zu erwarten», sagt er zu BLICK. Der Wettbewerb ist hart, der Markt gesättigt.
Noch mehr Wettbewerb?
Weniger hält Schaeppi von einem weiteren Gerücht, das die Runde macht. Vodafone soll am Schweizer Markt interessiert sein, vielleicht sogar um die 5G-Frequenzen mitbieten. «Das Szenario einer Fusion erscheint mir wahrscheinlicher als der Markteintritt eines neuen Wettbewerbers.» Von der Logik des Markts her könne er sich Letzteres kaum vorstellen.
Über die Folgen einer möglichen Fusion kann auch Schaeppi nur spekulieren. «Die Auswirkungen auf den Markt sind schwierig vorherzusagen.» Ein solcher Zusammenschluss würde aber wohl zu mehr Wettbewerb führen.
Zu viel sparen ist gefährlich
Mehr Wettbewerb, günstigere Angebote? Tiefe Preise seien das eine, so der Swisscom-Chef, aber gleichzeitig seien auch die Investitionen hoch. «Die Preise dürfen also nicht weiter fallen, sonst geht es irgendwann auf Kosten der Investitionen.»
Neben investieren – etwa ins 5G-Netz – will Swisscom auch weiter sparen. Bis 2020 sollen pro Jahr 100 Millionen eingespart werden. Auch bei den Stellen. Eine genaue Prognose will Schaeppi aber nicht machen. Im vergangenen Jahr sank der Personalbestand um 541 Stellen.
Nach unten ging 2018 auch der Umsatz im Schweizer Kerngeschäft, das rund drei Viertel zum Konzernumsatz beisteuert. Ein Minus von 2,7 Prozent steht da zu Buche. Dank dem positiven Italien-Geschäft konnte der Telekomkonzern den Umsatz aber fast unverändert bei 11,71 Milliarden Franken halten. Der Reingewinn sank dagegen um 3 Prozent auf 1,52 Milliarden.