Letzte Woche stand der Bombardier C-Series 100 noch in Paris. Seit gestern Abend ist der jüngste Spross der Swiss-Familie in Zürich - aber nur für einen Zwischenstopp. Das Flugzeug, dass die Airline heute den Behörden und Medien präsentierte, ist eine Testmaschiene. Ausgeliefert wird der C-Series 100 erst nächstes Jahr.
«Das ist die schönste Lady, die je in diesem Hangar gesehen habe», schwärmt Swiss-Chef Harry Hohmeister. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Fakt ist aber, dass einiges für den kanadischen Flieger spricht. Gemäss der Swiss ist der C-Series 100 das ökologischste Flugzeug seiner Klasse. Er verbraucht und einen Viertel weniger als die Avro-Jumolinos, die er ersetzt. Cool: Die Sitze sind aus schweizer Leder. Wer gerne aus dem Fenster guckt, kann sich freuen: Die Gucklöcher sind gross.
Kurzer Sitzabstand und kein W-LAN
Weniger gut: Der Sitzabstand ist mit 76,2 Zentimeter etwas knapp bemessen. Und so Modern der Flieger auch ist: W-LAN sucht man an Board vergeblich. Auch das Smartphone kann man an Board nicht aufladen.
Die Swiss hat insgesamt 30 CSeries-Maschinen bestellt. Davon werden 10 Flugzeuge vom Typ CS100 mit 125 Sitzen sowie 10 Maschinen vom grösseren Typ CS300 mit 145 Sitzen sein. Von welchem Typ die restlichen 10 Flugzeuge sein werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Die Swiss investiert fast 2 Milliarden Franken in die neuen Maschinen. Mit der Einflottung der neuen Flugzeuge schafft die Swiss zwischen 2016 und 2018 über 150 neue Jobs.
Der Weg zu der neuen CSeries war holprig. Bereits 2009 hatte die Swiss-Mutter Lufthansa-Gruppe die Bestellung von 30 CSeries-Flugzeugen für die Schweizer Airline unterzeichnet. Es kam bei Bombardier allerdings zu zahlreichen Verzögerungen. Ursprünglich hätte die Swiss die CSeries bereits 2014 in Betrieb nehmen wollen. (bam/sda)