Seit gestern ist sie Verwaltungsratspräsidentin von Swatch. Und damit gehört Nayla Hayek (59) zu den wenigen Frauen, die in der Schweiz an der Spitze eines Schweizer Topunternehmens mitmischen. Vergleichbar mit Magdalena Martullo-Blocher. Die Tochter von Christoph Blocher ist Miteigentümerin, Geschäftsführerin und Vizepräsidentin des Verwaltungsrats bei Ems Chemie.
Hierarchisch sitzt Frau Hayek sogar höher als Frau Martullo-Blocher: Der Verwaltungsrat einer Firma gibt die Strategie vor und überwacht die Konzernleitung.
Dort hat seit 2003 ihr jüngerer Bruder Nick (56) die Fäden in der Hand. Swatch gehört zu den zwanzig grössten Firmen an der Schweizer Börse und macht 6 Milliarden Franken Umsatz sowie einen Gewinn von rund 800 Millionen Franken.
Im Swatch-Verwaltungsrat sitzt Nayla bereits seit 1995. Doch das väterliche Unternehmen war für sie lange Zeit Nebensache. Als sie zusammen mit ihrem Mann Roland Weber Sohn Marc bekam, war sie gerade einmal 19 (siehe Kasten). Schon nach kurzer Zeit kam es zur Scheidung. Danach nahmen die Grosseltern den Hayek-Spross unter die Fittiche.
Nayla widmete ihr Leben den Pferden, war Springreiterin und begann sich für die Zucht zu interessieren, besonders von arabischen Pferden. Noch heute besitzt sie ein Gestüt in der Nähe von Zürich.
Später begann Nayla, sich für Swatch um das Geschäft im Nahen Osten und die Uhrenmarke Tiffany zu kümmern.
Ihr Bruder Nick war vor der Wahl auch als Kandidat für den Posten als Swatch-Verwaltungsratspräsident gehandelt worden. Er sagt über seine Schwester: «Sie ist die Bestqualifizierte und die am besten auf das Amt vorbereitete Anwärterin.»