St. Jakobshalle in Basel: Nach der Generalversammlung ist vor der Generalversammlung. Die Historische der Credit Suisse am Dienstag ist über die Bühne gegangen, ein Tag später kommt die UBS an die Reihe. Auch beim Aktionariat der neuen Superbank herrscht dicke Luft, weil es bei der Übernahme der CS nicht mitbestimmen durfte.
Doch der Ärger dürfte rasch verfliegen: Die UBS – und damit ihre Aktionäre – könnte als grosse Gewinnerin hervorgehen. Gerade mal drei Milliarden Franken muss die Bank für den Deal hinblättern. Für Vermögenswerte, die ein Vielfaches davon wert sein sollen.
UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher (65) wird die gute Laune an der GV wohl ins Gesicht geschrieben stehen. Der Ire denkt gross. Er will UBS im globalen Bankengeschäft weiter nach vorne bringen. Deshalb soll die GV einen Antrag für einen Währungswechsel der Bankaktien von Franken in Dollar genehmigen. Die Bank will vor allem in Asien und den USA wachsen.
Finma schiebt sich vor UBS-GV
Doch die Übernahme bringt auch CS-Altlasten ins Haus. Die Aktionärsvereinigung Actares empfiehlt deshalb ein «Nein» für das neue Aktienrückkaufprogramm. Die Kapitalbasis der Bank solle angesichts des CS-Deals nicht geschwächt werden.
Zudem steht an der GV Ralph Hamers (57) letzter Auftritt an. Gleich nach der GV geht der CEO-Posten an Sergio Ermotti (62) über. Er soll die beiden Grossbanken zusammenführen.
Am Mittwochvormittag dann meldet sich überraschend die Finma: Sie will sich offenbar nun doch kritischen Fragen der Medien zum CS-Deal stellen. Warum das die Finanzmarktaufsicht zwischen den beiden GVs kommuniziert, bleibt unklar.