36 Grad in weiten Teilen des Landes. Sommerferien! Da gibts nur eins: Ab ins Wasser! Das kühlt zwar ab, ist für die Haut aber gar nicht so ungefährlich. Die Sonnenstrahlen sind intensiv, der UV-Index hoch. Wie schützt man sich am besten gegen einen lästigen Sonnenbrand oder weitere Schädigungen der Haut?
Für Christian Surber (67), Titularprofessor für Dermatopharmakologie und Spitalpharmazie an der Uni Basel, ist klar: «Bei so hohen Temperaturen sind die Strahlen intensiv und der UV-Index sehr hoch.» Da gebe es nur eines: «Bleiben Sie drinnen. Das ist der beste Schutz.» Das oberste Gebot sei, im Schatten zu bleiben.
Selbst Schutzfaktor 50 ist nicht sicher
Sich derzeit in der Sonne zu bräteln, sei unverantwortlich. «Die Einstrahlung ist viel zu gross. Viele machen sich etwas vor, indem sie Sonnencreme auftragen», sagt Surber. Selbst ein Schutzfaktor 50 plus sei nicht sicher. «Sie sind dann einfach nicht nach zehn Minuten rot, sondern nach zwanzig Minuten.» Und: «Sich einfach öfter einzucremen bringt gar nichts.»
Besonders exponiert sind derzeit Bauarbeiter. Für Surber ist klar: «Sie müssen eine Kopfbedeckung tragen, mit Nackenschutz. Und alles, was nicht abdeckbar ist, gut eincremen. Also die Hände, das Gesicht und die Ohren.» Entscheidend sei es auch, dass sie die Arbeitszeiten anpassen können. Heisst: Früh anfangen, über den Mittag eine Siesta einlegen. Und dann abends noch einmal arbeiten.
«Von Sprays rate ich ab»
Was hält der Experte von Sonnencreme-Sprays? «Von Sprays rate ich ab. Beim Aufsprühen geht ein grosser Anteil an die Umwelt verloren. Die Kosten-Nutzen-Analyse stimmt für mich bei den Sprays nicht», sagt er in einem Interview mit der Suva. Bevor man sich in die Sonne begebe, soll man sich eine halbe Stunde zuvor zweimal eincremen. «So stellt man sicher, dass eine genügend dicke Schicht auf der Haut aufgetragen wird.»
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die Haut durch Sonnenbrände abgehärtet wird. Völlig falsch. Das Gegenteil ist korrekt. Denn: Ungeschützte Haut wird durch UV-Strahlen sofort und tiefgehend geschädigt. Es besteht die Gefahr, dass geschädigte Zellen in der Haut bleiben, was das Hautkrebsrisiko erhöht. Man darf nicht vergessen, dass ein Sonnenbrand einer Verbrennung ersten Grades oder mehr entspricht.
Sonnenbrille nicht vergessen
Besonders gefährdet sind an Hitzetagen, wie wir sie derzeit durchmachen, die Kinder. Mit ein bisschen Sonnencreme ist es da längst nicht getan. Ein Sonnenhut ist Pflicht. Am besten auch noch ein Badeanzug, der einen Grossteil des Körpers bedeckt. Und – was viele vergessen – eine Sonnenbrille. Denn die ultraviolette Strahlung schädigt nicht nur die Haut, sondern auch die Augen.